Bündnis fordert Ausstieg aus chemisch-synthetischen Pestiziden

24 August 2021

Kurt Bouda Pixabay 350Ein schrittweiser Ausstieg aus der Anwendung chemisch-synthetischer Pestizide bis 2035, die Einführung einer Pestizidabgabe und ein jährliches Pestizidmonitoring ab 2022: Das fordert ein breites Bündnis von Unternehmen und Verbänden zur Bundestagswahl 2021 von den künftigen Abgeordneten des Deutsche Bundestags.

"Setzen Sie sich in der kommenden Legislaturperiode ein für eine Beschlussfassung auf nationaler und EU-Ebene zum schrittweisen Ausstieg aus der Anwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden bis zum Jahr 2035 sowie für ein Verbot der für Gesundheit und Umwelt besorgniserregendsten Pestizide in den nächsten fünf Jahren”, heißt es in einem offenen Brief an die Bundestagskandidat:innen von CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP und Linke, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde. Naturland gehört mit mehr als 100 Bio-Unternehmen, Umweltorganisationen, Wasserwirtschaftsverbänden und Wissenschaftler:innen zu den Unterzeichnenden des Briefs. Initiator der Aktion ist das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft.

“Bisherige Maßnahmen wie das kürzlich beschlossene Insektenschutzgesetz reichen bei weitem nicht aus, um Mensch und Natur vor Pestiziden zu schützen. Hier müssen die künftigen Bundestagsabgeordneten deutlich nachsteuern", sagte Johannes Heimrath, Vorstandsmitglied des Bündnisses. Besonders die sich nachweislich über die Luft weit verbreitenden Wirkstoffe Glyphosat, Pendimethalin, Prosulfocarb und Terbuthylazin müssten sofort neu bewertet werden. Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft hatte 2020 eine bundesweite Studie zur Verbreitung von Pestiziden in der Luft veröffentlicht. Sie belegt den kilometerweiten Ferntransport vor allem dieser fünf Stoffe bis in Städte und Naturschutzgebiete hinein.

Neben einer Reform des Pestizid-Zulassungsverfahrens auf EU-Ebene wird außerdem die Einführung einer Pestizidabgabe gefordert, um damit den Umbau hin zu einer ökologischen Landwirtschaft stärker zu fördern sowie von Abdrift betroffene Landwirt:innen zu entschädigen.

Den kompletten offenen Brief finden Sie hier.