Gentechnik hat in unserer Nahrung nichts zu suchen. Darin ist sich der große Mehrheit der Verbraucher:innen in Deutschland seit langem einig. Dennoch lässt die Gentechnik-Lobby nichts unversucht, die aktuelle rechtliche Definition von Gentechnik aufzuweichen, um neue Verfahren wie CRISPR/Cas von der gesetzlichen Regulierung auszunehmen.
Dagegen wendet sich ein breites Bündnis von Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Umwelt-, Tier-, Natur- und Verbraucherschutz sowie der Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Entwicklungspolitik, darunter auch Naturland. Alle Gentechnikmethoden und die daraus entstehenden gentechnisch veränderten Organismen (GVO) müssen auch weiterhin unter dem bestehenden EU-Gentechnikrecht reguliert und gekennzeichnet werden, lautet die Hauptforderung eines gemeinsamen Positionspapiers, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Die Gentechnik müsse auch weiterhin gemäß dem Vorsorgeprinzip reguliert werden, um Transparenz, Wahlfreiheit und die Risikobewertung der manipulierten Pflanzen sicherstellen zu können, betont Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und langjähriges Naturland Präsidiumsmitglied. Dies gelte umso mehr, als die Gentechnik schon in der Vergangenheit keines der vollmundigen Versprechen ihrer Befürworter:innen erfüllt habe.
„Gentechnik stillt weder Hunger, noch löst sie die Arten- oder Klimakrise. Vielmehr sichert die Chemieindustrie mit Gentechnik-Saatgut ihr Kerngeschäft über Patente ab, das darin besteht, chemisch-synthetische Pestizide zu verkaufen. Auch in der Zulassungspipeline der neuen Gentechniken trifft man nicht auf Innovation, sondern will alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen – und ein überholtes Agrarsystem zementieren“, unterstreicht Löwenstein.