"Gentechnik regulieren!" fordern bereits mehr als 400.000 Menschen in einer Online-Petition.
Lebensmittelproduktion ohne Gentechnik schützen! Kein Freifahrtschein für Gentechnik in unserem Essen!

Lebensmittelproduktion ohne Gentechnik schützen!

14 November 2022

BÖLW-Mitgliederversammlung bekräftigt Forderung nach Gentechnik-Regulierung

Naturland stellt sich in einer gemeinsamen Resolution mit allen Mitgliedsverbänden des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)  erneut gegen die Pläne der EU-Kommission, die EU-Gentechnikregeln aufzuweichen. "Gentechnisch veränderte Organismen dürften nicht ohne Risikoprüfung und Kennzeichnung auf den Markt oder in die Umwelt gebracht werden. Das Vorsorgeprinzip muss auch für die sogenannte neue Gentechnik wie die CRISPR-Cas-Methode strikt beibehalten werden. Eine Deregulierung würde die Wahlfreiheit der Verbraucher:innen ebenso gefährden wie die Existenz unzähliger bäuerlicher Betriebe. Zudem würde die EU-Kommission damit ihr eigenes Ausbauziel von 25 Prozent Bio bis 2030 torpedieren", sagte Naturland Präsident Hubert Heigl am Montag in Gräfelfing.

Mehr als 400.000 Menschen haben sich in einer eine Online-Petition unseren Forderungen bereits angeschlossen. Die Petition kann noch is 20. November gezeichnet werden: pfeil weiterleitung www.boelw.de/gvopetition

Die Resolution der BÖLW-Mitgliederversammlung im Wortlaut:

EU-Gentechnikrecht und Wahlfreiheit müssen gewahrt bleiben

Die BÖLW-Verbände fordern anlässlich ihrer jährlichen Mitgliederversammlung die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die EU-Gentechnikgesetzgebung auch in Zukunft einen klaren Rahmen vorgibt, der die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie Umwelt und Artenvielfalt vor Kontaminationen schützt. Die ökologisch und konventionell gentechnikfrei wirtschaftenden Unternehmen der Land- und Lebensmittelwirtschaft - und damit die große Mehrheit der Lebensmittelunternehmen in der EU - stehen für die Produktion von und den Handel mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Sie wollen auch in Zukunft den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Gewissheit bieten, dass sie gentechnikfreie Lebensmittel erhalten. Für ökologisch wirtschaftende Betriebe ist zudem gesetzlich vorgeschrieben, dass Gentechnik nicht zum Einsatz kommen darf. Abgesichert wird dieses Recht auf gentechnikfreie Lebensmittel durch die EU. Diese Gentechnikgesetzgebung will die EU-Kommission mit einem Gesetzesvorschlag im Frühjahr 2023 aufweichen, indem sie neue Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas aus der Regulierung und damit aus der Verpflichtung zu Risikoprüfung und Kennzeichnung herausnimmt.

Wir sagen Nein zu diesem Vorhaben! Die EU muss sicherstellen, dass auch künftig gentechnikfreie Landwirtschaft möglich bleibt und vor Kontaminationen durch gentechnisch veränderte Organismen geschützt wird. Gentechnik bedeutet immer auch Patentierung von Pflanzen, Tieren und genetischen Ressourcen. Das würde neue Abhängigkeiten schaffen und die Züchtung behindern. Die EU-Kommission darf sich nicht länger zum Erfüllungsgehilfen einer kleinen, lautstarken Lobby aus Gentechnik-Konzernen und Gentechnik-Forschenden machen und damit ihre eigenen Zielsetzungen zu Nachhaltigkeit im Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie torpedieren.

Die große Mehrheit der Menschen in Europa will Lebensmittel, die ohne den Einsatz von Gentechnik hergestellt wurden. Bio-Lebensmittel und gentechnikfrei erzeugte konventionelle Produkte sind eine zentrale Säule der europäischen Land- und Lebensmittelwirtschaft und Basis für deren Erfolge auf dem Europäischen Binnenmarkt sowie auf internationalen Märkten. Das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Qualität europäischer Lebensmittel darf nicht durch Deregulierung zerstört werden. Denn das würde die Existenz von Millionen bäuerlicher Betriebe und der mit ihnen kooperierenden Unternehmen in Verarbeitung und Handel gefährden. Die Forderungen des BÖLW hinsichtlich der Regulierung von Gentechnik in der Landwirtschaft finden Sie hier: pfeil weiterleitung Gentechnik strikt regulieren! | Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (boelw.de)