Mehr Tierwohl wagen: Ampel muss Pläne für Umbau der Nutztierhaltung jetzt konsequent umsetzen

November 24, 2021

Naturland begrüßt die Pläne der Ampelkoalition zur Einführung einer verbindlichen Haltungskennzeichnung ab 2022. „Damit setzen die Koalitionäre ein wichtiges Zeichen, dass es ihnen ernst ist mit dem dringend notwendigen Umbau der Nutztierhaltung. Nun geht es darum, diese Pläne auch konsequent umzusetzen“, betonte Naturland Präsident Hubert Heigl, am Mittwoch in einer ersten Reaktion auf den Koalitionsvertrag der künftigen Ampel-Regierung.

„Dass die verpflichtende Haltungskennzeichnung so prominent im Koalitionsvertrag steht, ist auch ein Erfolg unserer Kampagne #wirzeigenHaltung gemeinsam mit der Tierschutzorganisation PROVIEH“, sagte der Naturland Präsident. Bei der Umsetzung komme es nun auf die Details an. „So muss die Kennzeichnung nicht nur Fleisch und Wurst, sondern auch für alle anderen tierischen Lebensmittel verpflichtend sein. Außerdem muss sie vierstufig aufgebaut sein, mit einer eigenen Stufe für ökologisch und besonders artgerecht erzeugte Produkte“, sagte Heigl.

Finanzierung muss bei den Betrieben ankommen

Mit Blick auf die geplante Finanzierung des Umbaus durch die Marktteilnehmer mahnte der Naturland Präsident ein System an, das nicht nur den Handel, sondern auch die landwirtschaftlichen Betriebe von unnötiger Bürokratie verschont. „Entscheidend wird sein, dass das Geld wirklich dort ankommt, wo es etwas bewirkt – in den Ställen, wo Bäuerinnen und Bauern in mehr Tierwohl investieren“, betonte Heigl.WirZeigenHaltung Kampagnenlogo Variante 1

Positiv hob er die angekündigten Anpassungen im Bau- und Genehmigungsrecht hervor. „Es muss endlich Schluss damit sein, dass gerade Tierwohlställe mit Auslauf, wie sie im Öko-Landbau üblich sind, bei der Genehmigung immer wieder auf besondere Widerstände stoßen“, sagte Heigl, der auch Mitglied der Borchert-Kommission für den Umbau der Nutztierhaltung ist..

Über die Kampagne #wirzeigenHaltung

Mehr Details zur Forderung von Naturland und PROVIEH nach einer gesetzlich verpflichtenden Haltungskennzeichen gibt es auf der Kampagnen-Homepage www.wirsindzukunft.earth. Darüber hinaus findet man dort auch jede Menge Hintergrundinfos zu den derzeit dominierenden Haltungsformen in der Landwirtschaft und zum Tierwohl im Öko-Landbau.

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