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Özdemir muss Agrarförderung an 30 Prozent Bio ausrichten

Aktuelles von Naturland

Januar 18, 2022

hubert heigl 350Die Umsetzung der EU-Agrarreform muss konsequent am 30 Prozent Bio-Ziel der neuen Ampel-Regierung ausgerichtet werden, fordert der Öko-Verband Naturland. „Neue Politik funktioniert nicht mit alten Plänen. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat jetzt die Chance, die verfehlten Pläne seiner Amtsvorgängerin Julia Klöckner wenigstens teilweise noch zu korrigieren“, sagte Naturland Präsident Hubert Heigl am Dienstag in Gräfelfing bei München.

Heigl forderte Özdemir auf, diese Chance zu nutzen und den nationalen Strategieplan zur Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) noch kurzfristig an das 30 Prozent Bio-Ziel der Ampel-Koalition anzupassen.

„Andernfalls droht die von der neuen Regierung versprochene Agrarwende schon im Ansatz steckenzubleiben“, warnte der Naturland Präsident. Denn es würden nur dann genügend Betriebe auf Bio umstellen, wenn ihre Mehrleistungen für Klima, Artenvielfalt und Tierwohl auch entlohnt werden.

„Landwirtschaftsminister Özdemir hat es jetzt in der Hand, eine drohende Benachteiligung der Bio-Betriebe noch zu verhindern. Er muss sicherstellen, dass auch Bio-Betriebe die neu eingeführten Eco-Schemes voll umfänglich nutzen können, ohne deshalb Abzüge bei der Öko-Prämie fürchten zu müssen“, sagte Heigl. Andernfalls würde die Umsetzung der GAP in Deutschland nicht nur dem 30 Prozent-Bio-Ziel der Bundesregierung zuwiderlaufen, sondern auch den Zielen des Green Deals der Europäischen Kommission.

Um der Forderung nach mehr Tempo bei der Agrarwende Nachdruck zu verleihen, wird am Samstag vor dem Bundestag (22.1.) eine Protestaktion von „Wir haben es satt!“ stattfinden. Die Aktion ersetzt die traditionelle Großdemonstration zu diesem Termin, die pandemiebedingt erneut nicht stattfinden kann. Naturland gehört zu den Trägern der „Wir haben es satt!“-Proteste.

 Die Pressemittelung zum Download.