Bundesländer müssen Öko-Landbau jetzt stärken!

Aktuelles von Naturland

Februar 25, 2022

Everhard Hüsemann 350Naturland fordert von den Bundesländern mehr Unterstützung für den Ausbau des Öko-Landbaus. „Auf Bundesebene ist die Reform zur Verteilung der EU-Agrargelder nun endgültig gescheitert. Jetzt ist es an den Bundesländern, zu retten was noch zu retten ist“, sagte der Naturland Landesvorsitzende Everhard Hüseman am Donnerstag auf der Online-Versammlung der Naturland Mitgliedsbetriebe in Niedersachsen und Bremen.

„Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast muss jetzt handeln, sonst drohen ab 2023 ausgerechnet für Bio-Betriebe massive Nachteile“, sagte Hüseman. Er forderte zusätzliche Agrarumweltmaßnahmen in der zweiten Säule, die auch für Bio-Betriebe nutzbar sind.

„Mit einem solchen Impuls kann und muss die Landesregierung jetzt dafür sorgen, dass die Umstellungsbereitschaft der Betriebe nicht abreißt. Sonst sind die im Niedersächsischen Weg vereinbarten Ausbauziele für den Öko-Landbau in Gefahr“, warnte der Naturland Landesvorsitzende.

Hintergrund sind die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) ab 2023 neu eingeführten sogenannten Eco-Schemes, durch die die Direktzahlungen in der ersten Säule der GAP künftig stärker an Umweltleistungen gebunden werden. Bio-Betriebe können diese Eco-Schemes aber nur sehr eingeschränkt nutzen, weil ihnen dafür hohe Abzüge bei der Öko-Prämie in der zweiten Säule drohen. Daran hat auch der von der neuen Bundesregierung noch überarbeitete nationale Strategieplan zur Umsetzung der GAP nichts wesentliches mehr ändern können.

Naturland wächst um 27 Prozent

Dass das Interesse an der Umstellung auf Bio auch in Niedersachsen grundsätzlich hoch sei, zeige die erneut überdurchschnittlich starke Entwicklung bei Naturland im vergangenen Jahr, betonte Andreas Jessen von der Beratung für Naturland. „Die Zahl der Naturland Betriebe im Nordwesten hat im vergangenen Jahr um 16 Prozent zugelegt, die Fläche sogar um 27 Prozent.“

Jessen, der als Regionalnetzwerker der Beratung unter anderem Naturland Betriebe mit regionalen Verarbeitungsunternehmen in Verbindung bringt, sieht auch künftig gute Chancen für umstellungsinteressierte Betriebe. „Aktuell ist die Nachfrage vor allem nach Bio-Fleisch sowie nach Bio-Futtermitteln hoch“, betonte er.

Hintergrund: Naturland in Niedersachen und Bremen

Naturland ist einer der größten Öko-Verbände weltweit, mit mehr als 140.000 Bäuerinnen und Bauern in 60 Ländern. In Niedersachsen und Bremen bewirtschaften aktuell 230 Betriebe rund 17.500 Hektar ökologisch nach Naturland Richtlinien. Das sind 32 Betriebe und gut 3.700 Hektar mehr als vor einem Jahr. Im Fünf-Jahresvergleich hat sich die Zahl der Naturland Betriebe in den beiden Bundesländern fast verdoppelt, die Fläche ist sogar um mehr als 170 Prozent gewachsen.

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