Überzeugendes Gesamtkonzept für mehr Tierwohl
Aktuelles von Naturland
Marzling (Lkr.Freising) – Ein neuer Milchviehstall, Ammenkuhhaltung, Aufzucht auch der männlichen Kälber auf dem eigenen Hof – in Sachen Tierwohl machen Michaela und Stefan Grandl keine Kompromisse. Für dieses überzeugende Gesamtkonzept in der Milchvieh- und Rinderhaltung ist der Naturland Betrieb aus Marzling (Landkreis Freising) nun mit dem „Bayerischen Tierwohlpreis für landwirtschaftliche Nutztierhalter 2022“ ausgezeichnet worden.
Der Naturland Betrieb der Grandls ist einer von insgesamt drei Betrieben, die am Donnerstag von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ausgezeichnet wurden. Die Preisträger hätten sich „ganz bewusst für deutlich mehr Tierwohl in ihrer Tierhaltung entschieden“ und seien damit Vorbild auch für andere, sagte Kaniber: „Die Umsetzung Ihrer Ideen geben anderen ein tolles Beispiel, wie mit baulichen und Managementlösungen das Wohl der Nutztiere in den Ställen nachhaltig verbessert werden kann“, sagte die Ministerin zu den Preisträgern bei der Preisverleihung in Maisach.
„Alle Kälber bleiben auf dem Betrieb“
„Alle Kälber bleiben auf dem Betrieb. Das war unser Hauptanliegen“, fasst Betriebsleiter Stefan Grandl die Motivation zusammen, aus der heraus er und seine Frau Michaela das umfassende Gesamtkonzept ihres Betriebs entwickelten. Ein wichtiger Teil dieses Konzepts ist die Umstellung auf Bio. Bereits bei der Planung des großzügigen neuen Milchviehstalls für 90 Kühe hatte der regionale Berater für Naturland den Grandls unterstützend zur Seite gestanden. Anfang des Jahres begann die Umstellungsphase, ab Oktober kann der Betrieb dann erstmals Bio-Milch an eine Naturland zertifizierte Molkerei liefern. „Die Umstellung auf Bio nach Naturland Richtlinien passt einfach gut zu unserer gesamten Philosophie“, unterstreicht Betriebsleiterin Michaela Grandl.
Für besonders tiergerechte Aufzucht der Kälber arbeiten die Grandls mit Ammenkühen, bei denen die Jungtiere trinken können. Die weiblichen Kälber ergänzen später die Milchviehherde, die männlichen bleiben ebenfalls auf dem Betrieb und werden 2 Jahre lang als Weide-Ochsen gemästet. Auch bei Schlachtung und Vermarktung läuft alles ganz regional, in Zusammenarbeit mit einem Freisinger Metzger. Auch die Milch kann direkt ab Hof gekauft werden - an einer Milchtankstelle, die 24 Stunden geöffnet ist.
Mit dem „Bayerischen Tierwohl-Preis für landwirtschaftliche Nutztierhalter“ zeichnet das Landwirtschaftsministerium seit 2014 konkrete Projekte aus, die bereits erfolgreich in die Praxis umgesetzt wurden. Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt, die mit Expert:innen aus der landwirtschaftlichen Praxis, aus Forschung, Tierschutz und Verwaltung besetzt ist. Die Auszeichnung ging auch in der Vergangenheit schon mehrfach an Naturland Betriebe.
Bei Nennung der Quelle „Giulia Iannicelli/StMELF“ ist das Bild zur Verwendung für die Berichterstattung frei.