Nachhaltigkeit honorieren
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Naturland legt Nachhaltigkeitsstrategie vor – Umsetzung bereits gestartet
Der Öko-Landbau weist den Weg für die notwendige Transformation der Landwirtschaft in Richtung mehr Ökologie und Nachhaltigkeit. Nur ein Teil der Leistungen, die Bio-Betriebe schon heute für Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt erbringen, wird ihnen aber auch vergütet. Zugleich nehmen die Anforderungen der Gesellschaft an Bio weiter zu. Bio-Betriebe stellt das vor eine doppelte Herausforderung: Sie müssen ökonomisch resilienter werden, um so ihr ökologisches Potenzial noch besser ausschöpfen zu können. Genau hier setzt die Naturland-Nachhaltigkeitsstrategie an.
„Nachhaltige Lebensmittelerzeugung beginnt auf dem Acker, ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Naturland-Präsident Hubert Heigl bei der Vorstellung der Strategie auf der Delegiertenversammlung des Öko-Verbands am 15./16. Mai in Kloster Irsee: „Indem wir die vielfältigen Leistungen der Naturland-Betriebe erfassen und deutlich sichtbar machen, schaffen wir die Möglichkeit dafür, dass die Gesellschaft diese Leistungen auch honorieren kann. Zugleich unterstützen wir die Betriebe durch Fortbildung und Beratung dabei, noch besser zu werden.“
Dreiklang aus Digitalisierung, Beratung und finanzieller Förderung
Grundelement der Strategie ist ein Dreiklang aus Digitalisierung, Beratung und finanzieller Förderung:
- Nachhaltigkeitsleistungen, welche die Betriebe schon heute erbringen, identifizieren, digital erfassen und somit sichtbar und auswertbar machen;
- die Betriebe durch Fortbildung und Beratung fachlich dabei unterstützen, zusätzliche Potenziale zu erkennen und zu nutzen;
- bestimmte Nachhaltigkeitsleistungen auch finanziell honorieren, damit die Betriebe dauerhaft in der Lage sind, ihre Leistungen für Umwelt und Gesellschaft zu erbringen.
Dieser Dreiklang bildet die Basis, um passende Angebote für verschiedene Bereiche der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Dabei erarbeitet der Naturland e.V. die fachlichen Grundlagen in Form von Leitfäden und Bildungsveranstaltungen, identifiziert Potenziale und entwickelt konkrete Maßnahmen. Die Beratung für Naturland ist mit ihrem Fachwissen ebenfalls an der Entwicklung beteiligt und bringt die Themen auf die Höfe. Die Naturland Zeichen GmbH wiederum bindet über Förderprogramme Verarbeitung und Handel ein und ermöglicht so die finanzielle Honorierung.
Erfolgreicher Auftakt mit dem „Förderprogramm Artenvielfalt“
Eine Besonderheit der Naturland-Strategie liegt zudem darin, dass Strategieentwicklung und Umsetzung Hand in Hand gehen. Der Anfang ist bereits gemacht mit dem erfolgreich gestarteten „Förderprogramms Artenvielfalt auf Naturland-Höfen“, berichtete Wilhelm Heimann, Geschäftsführer der Naturland Zeichen GmbH, die das Programm verantwortet, in seinem Gastvortrag vor den Delegierten.
„Die erste Förderrunde im März war ein großer Erfolg. Das Interesse der Naturland-Betriebe mitzumachen war so riesig, dass der Fördertopf binnen weniger Minuten ausgebucht war“, sagte Heilmann. Mit der Unterstützung durch das Förderprogramm werden in diesem Jahr auf über 900 Hektar Fläche verschiedene konkrete Maßnahmen zur aktiven Förderung der Artenvielfalt umgesetzt, darunter auch besonders langfristig wirksame Maßnahmen wie die Pflanzung von Hecken.
Fördertopf Artenvielfalt wächst – Weitere Programme in Vorbereitung
Der Fördertopf wird kontinuierlich weiter befüllt über den Verkauf von Produkten, die zusätzlich zum Naturland-Zeichen das Logo „Für mehr Artenvielfalt“ tragen. „Wir sind froh, dass wir hierfür ALDI SÜD und ALDI Nord als exklusive Partner in der wichtigen Aufbauphase des Projekts gewinnen konnten. Das macht uns zuversichtlich, dass in der nächsten Förderrunde schon deutlich mehr Naturland-Betriebe werden mitmachen können als zu Beginn“, sagte Heilmann. Ab 2025 sei das Programm zudem auch offen für andere Partner der Naturland Zeichen GmbH aus Handel und Verarbeitung, die sich beteiligen wollen. Mehr Informationen zum Programm gibt es hier.
Ebenfalls bereits in der Entwicklung ist das Pilotprojekt „Nachhaltigkeit im Weinbau“, das im Sommer 2024 startet. Es soll Bio-Weingüter dabei unterstützen, Nachhaltigkeit als betriebliche Entwicklungschance zu nutzen und Nachhaltigkeitsleistungen, die über die Naturland-Richtlinien hinausgehen, zu belegen und zu kommunizieren. Darüber hinaus ist auch die Entwicklung von speziellen Angeboten für die internationalen Naturland-Mitglieder angedacht.
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