Weidehalter unbürokratisch unterstützen
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Naturland begrüßt geplante Absenkung des Schutzstandards für den Wolf
Naturland begrüßt die auf EU-Ebene geplante Absenkung des Schutzstandards für den Wolf. Das allein wird allerdings nicht ausreichen, um ein Miteinander von Wolf und Weidetierhaltung dauerhaft zu ermöglichen.
„Es ist begrüßenswert, dass sich die Politik jetzt auf höchster Ebene mit der Regulierung der Wolfsbestände beschäftigt,“ sagte Naturland-Präsident Hubert Heigl am Freitag in Gräfelfing: „Die Weidehaltung von Rindern, Schafen und Ziegen ist nicht nur besonders tiergerecht, sondern auch wichtig für die Artenvielfalt im Grünland. Wenn wir die Weidehaltung also wollen, dann brauchen die tierhaltenden Betriebe mehr Unterstützung beim Herdenschutz.“
Heigl wertete ein aktives Bestandsmanagement der Wölfe, bei dem Problemtiere schneller und ohne die Anrufung von Gerichten entnommen werden können, als wichtigen Baustein zum Schutz der Weidehaltung. Das allein reiche aber nicht aus, damit Wolf und Weidehaltung langfristig nebeneinander existieren können.
„Die grundsätzliche Bedrohung der Weidetiere bleibt und es wird auch nicht möglich sein, jeden Riss von Nutztieren zu verhindern. Deshalb brauchen wir zwingend auch eine verbindliche und unbürokratische finanzielle Unterstützung der Tierhalter“, forderte Heigl. Das gelte für die Mehrkosten, die durch Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde entstehe ebenso, wie für den Schadenersatz für Weidetiere, die vom Wolf gerissen wurden. „Nur so haben die Betriebe eine wirtschaftliche Perspektive“, fügte der Naturland-Präsident hinzu
Hintergrund
Die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten will den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention, einem internationalen Artenschutzabkommen, von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabsetzen. Dafür hat der Ausschuss der Ständigen Vertreter in Brüssel gestimmt. Die Entscheidung muss noch durch den Ministerrat der EU bestätigt werden.