Als Familie Kümmel 1957 die Schälmühle in Vetschau kaufte, wurde dort noch Saatgut aufbereitet. Heute entstehen aus Hafer, Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Mais, Hirse und Buchweizen pro Jahr 65.000 Tonnen Vorprodukte für Backwaren, Müsli, Pflanzendrinks und mehr. Bio spielt dabei seit langem eine wichtige Rolle – seit 2023 auch in Naturland-Qualität.
Schälmühle
Sieht man den mittelständischen Betrieb von außen, würde man kaum vermuten, welch moderne Technik dort am Werk ist. Mit insgesamt 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt die Schälmühle aus verschiedenen Getreidesorten Flocken, Mehle, Backmischungen und Vorprodukte im Rahmen der Diät-Verordnung her. Termingerecht werden sie an weiterverarbeitende Kunden in Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgeliefert. Im 4. Quartal 2024 soll eine neue Produktionslinie an den Start gehen, die es ermöglicht, unter anderem den wachsenden Bedarf an glutenfreien Haferprodukten noch besser zu bedienen. Bislang war es bei der Produktion der besonders gefragten Kleinblattflocken schwierig, den strengen Grenzwert von 20 ppm Gluten einzuhalten. Die neuen Maschinen lösen das Problem und gewährleisten gleichzeitig, dass die Erzeugnisse in punkto Geschmack, Geruch und Mundgefühl höchste Qualitätsmaßstäbe erfüllen. Das schätzen die Kunden ebenso wie die Tatsache, dass sie bei der Schälmühle inzwischen Naturland zertifizierte Rohwaren einkaufen können.
Die Partnerschaft mit der Naturland Zeichen GmbH stand schon lange auf dem Plan. Durch die hohe Nachfrage an verbandszertifizierten Halbfertigprodukten führte schließlich kein Weg mehr daran vorbei. „Das Bewusstsein hat sich bei unseren weiterverarbeitenden Kunden ebenso gewandelt wie bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern“, erklärt Key Account Manager Frank Zerna. „Bio ist heute ein Muss und wird mit dem Naturland Zeichen zum wichtigen Qualitätsfaktor.“ Schon lange hat Bio den Anteil an konventionellen Erzeugnissen in der Schälmühle übertroffen. Die Marktentwicklung hat dafür gesorgt, aber auch die bodenständig-ökologische Einstellung des Familienunternehmens. Wo immer es geht werden regionale Landwirte aus dem Spreewald, dem Erzgebirge und den Gegenden rund um Dresden oder Bautzen in die Wertschöpfungskette eingebunden. Dazu gehört zum Beispiel die Aueroxenreservat Spreeaue GmbH, die ihren nahegelegenen Betrieb nach den Naturland-Richtlinien bewirtschaftet und die Mühle unter anderem mit Hafer und Buchweizen versorgt.
