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Ökologische Aquakultur

Bio-Fisch

Öko-Aquakulturen überzeugen

Fische, Krebstiere, Muscheln und Algen sind nicht nur gesund und wohlschmeckend, sondern auch für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung unverzichtbar. Entscheidend ist, dass die Produktion die Umwelt schont und auf das Wohl von Tier und Mensch achtet. Naturland gibt mit seinen Richtlinien für Ökologische Aquakultur seit 1996 die Rahmenbedingungen dafür vor.

Aquakultur kann eine Belastung für die natürliche Umgebung darstellen, dem Tierwohl nicht gerecht werden und auch die Herkunft der Futtermittel ist oft nicht unproblematisch und wenig transparent. Daher entwickelte Naturland 1996 bereits Richtlinien zur ökologischen Aquakultur, die im Austausch mit Wissenschaft und Praxis kontinuierlich auf den neuesten Stand des Wissens angepasst werden.

Heute zertifizieren wir weltweit mehr als ein Dutzend verschiedene Fischarten. Neben der heimischen Forelle und dem Atlantischen Lachs gehören dazu Muscheln, Warmwasser-Garnelen, Wolfsbarsch, Dorade, Pangasius, Makroalgen und seit einiger Zeit auch Mikroalgen.

Über die Aufzucht hinaus regeln die Naturland Richtlinien auch die Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten. Lückenlose Kontrollen, zertifizierte Öko-Zutaten und der Verzicht auf kritische Zusatzstoffe sind dabei selbstverständlich.

Unsere ökologischen Aquakultur-Betriebe ...

  • wählen ihren Standort mit Bedacht und schützen Gewässer und umliegende Ökosysteme.
  • sorgen für artgerechte Haltungsbedingungen und achten auf niedrige Besatzdichten.
  • verzichten auf Gentechnik, chemische Zusätze, Wachstumsförderer und Hormone.
  • verwenden zertifiziertes Öko-Futter und erfüllen strenge Auflagen beim Einsatz von Arzneien.
  • erfüllen regelmäßige Analytik von Wasser, Sediment, Futter und Endprodukt.

  • sind verpflichtet, ehemalige Mangrovenwälder teilweise wieder aufzuforsten.

  • und nicht zuletzt bieten sie ihren Mitarbeitern weltweit hohe Sozialstandards.

Fact Sheet Naturland Aquakultur

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Richtlinien: Hohe Standards, mehr als EU-Bio

Die Naturland Richtlinien für die ökologische Aquakultur umfassen die Haltung vieler verschiedener Arten. Neben den allgemeinen Richtlinien für die ökologische Aquakultur gelten für jede Spezies zusätzliche Haltungsvorschriften, die art- und ökosystemspezifische Anforderungen stellen.

Weltweit müssen unsere zertifizierten Betriebe die Naturland Richtlinien für Soziale Verantwortung einhalten. Im Interesse von Tier und Natur sind die Besatzdichten strenger begrenzt. Wir verlangen zudem eine regelmäßige Analytik von Wasser, Sediment, Futter und Endprodukt.Der Einsatz von Antibiotika und herkömmlichen Arzneimitteln ist bei Garnelen verboten und bei Fischen stark eingeschränkt. Garnelenfarmer sind verpflichtet, ehemalige Mangrovenwälder wieder aufzuforsten.

Die Herstellung von Naturland zertifiziertem Fischfutter wird in der Verarbeitungsrichtlinie für Futtermittel geregelt

Vielfalt der Naturland Aquakulturen

Die Idee der Ökologischen Aquakultur gemäß den Naturland Vorgaben ist so logisch wie überzeugend. In Teichen, Netzgehengen und an Leinen produzieren in mehr als zwanzig Ländern Naturland Erzeuger nach diesen Richtlinien, z. B. Forellen in Deutschland, Lachs und Muscheln in Irland, Shrimps in Ecuador und Vietnam und Pangasius in Vietnam.

  • Lachs

    • Name: Atlantischer Lachs
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Salmo salar
    • Haltungsform: Marine Netzkäfige
    • Produktionszyklus: 26-32 Monate, 3-6 kg
    • Produktionsland: Irland

    Wussten Sie schon?

    Während die intensive, konventionelle Fischzucht oft zu Umweltproblemen führt, regelt Naturland in den Richtlinien für die ökologische Aquakultur den Schutz von umliegenden Ökosystemen. Nährstoffeinträge in die Umwelt müssen minimiert werden, und die Betriebe müssen regelmäßige Analysen der Umwelt vorweisen.

    Zur Nachhaltigkeit gehört auch eine gute Futterverwertung. Tatsächlich verwertet Lachs sein Futter wesentlich besser als Rinder, Schweine oder sogar Geflügel. Naturland Lachse erhalten dabei ausschließlich zertifiziertes Fischfutter, dessen Anteil an Fischmehl und -öl nur aus Resten der Speisefischverarbeitung stammt. Und auch die Speisefische müssen aus nachhaltiger Fischerei oder Öko-Aquakultur kommen. Der Einsatz von synthetischen Farbstoffen, die bei konventionellem Lachs meist für die typische Färbung sorgt, ist nicht erlaubt.

    Bei der Tiergesundheit handeln Naturland Farmer nach dem Prinzip vorbeugen statt heilen. Dank niedriger Besatzdichten und unter anderem auch dem Einsatz von Putzerfischen haben Naturland Lachse deutlich seltener Fischparasiten. Auch für das Tierwohl bei Transport und Schlachtung wird bei Naturland Betrieben gesorgt.

    Mehr Infos zum Futter, zur Tiergesundheit, zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie eine Vergleichstabelle zu konventioneller Haltung,Eu-Bio, Naturland und den Vorteilen einer ökologischen Haltung finden Sie in unserer Kundeninfo "Naturland Forellen und Lachs".

    Kundeninfo "Naturland Forellen und Lachs"

  • Forelle

    • Name: Bachforelle, Regenbogenforelle, Saibling
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Salmo trutta fario, Oncorhynchus mykiss, Salvelinus sp.
    • Haltungsform: Teichwirtschaft, Durchflussanlage
    • Produktionszyklus:  12-19 Monate, 250 g – 1,5 kg
    • Produktionsland: Deutschland, Griechenland, Österreich

    Wussten Sie schon?

    Egal ob es sich um die heimische Bachforelle oder ihre Schwester aus Amerika die etwas größere Regenbogenforelle handelt, Naturland schreibt für beide Arten eine natürliche, umweltschonende Aufzucht vor. Und damit nicht genug: die Richtlinien verlangen auch das Tierwohl respektiert und das Futter ökologisch zertifiziert sein muss.

    Und ausreichend Platz haben die Naturland Forellen in ihren natürlichen Lebensraum auch. Die strengen Richtlinien lassen nicht mehr als 20 Kilogramm Fisch pro Kubikmeter Wasser zu. Zum Vergleich: die EU-Öko-Verordnung erlaubt 25 Kilogramm Fisch.

    Übrigens gibt es auch Lachsforellen in Naturland-Qualität. Das ist aber keine eigene Art, sondern eine große Regenbogenforelle, deren Fleisch sich über einen natürlichen Farbstoff im Futter rötlich färbt.

    Mehr Infos zum Futter, zur Tiergesundheit, zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie eine Vergleichstabelle zu konventioneller Haltung,Eu-Bio, Naturland und den Vorteilen einer ökologischen Haltung finden Sie in unserer Kundeninfo "Naturland Forellen und Lachs".

    Kundeninfo "Naturland Forellen und Lachs"

  • Dorade

    • Name: Dorade, Goldbrasse
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Sparus aurata
    • Haltungsform: Marine Netzkäfige
    • Produktionszyklus: 18-30 Monate, 300- 800g
    • Produktionsland: Kroatien, Griechenland

    Wussten Sie schon?

    Schon in der Antike wusste man die Dorade auf dem Teller zu schätzen. Heute wird der im Mittelmeer heimische Fisch fast ausschließlich aus Aquakultur angeboten. Die Naturland Farmen liegen in den klaren Gewässern vor der kroatischen und griechischen Küste und können damit die hohen Anforderungen der Naturland Richtlinien an die Wasserqualität erfüllen.

    Gehalten werden die Fische in großzügigen Netzgehegen. Mehr als 10 kg Doraden pro Kubikmeter Wasser lassen die Naturland Richtlinien nicht zu. Das ist gut für die Fische wie für den Meeresboden. Trotzdem verlangt Naturland darüber hinaus eine regelmäßige Kontrolle des Benthos unter den Gehegen.

    Den Namen Goldbrasse hat die Dorade übrigens von dem golden leuchtenden Band unter ihren Augen. Je mehr es leuchtet, um so frischer ist der Fisch.

  • Wolfsbarsch

    • Name: Europäischer Wolfsbarsch
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Dicentrarchus labrax
    • Haltungsform: Marine Netzkäfige
    • Produktionszyklus: 18-24 Monate, 300- 800g
    • Produktionsland: Kroatien, Griechenland

    Wussten Sie schon?

    Die natürlichen Bestände des Wolfsbarschs sind im Atlantik wie auch im Mittelmeer in weniger gutem Zustand. Aber zum Glück gibt es den delikaten Fisch auch aus Naturland Aquakulturen.

    In den klaren Gewässern vor der kroatischen und griechischen Küste leben die Wolfsbarsche in großzügigen Netzgehegen. Mehr als 10 Kilogramm Fisch pro Kubikmeter Wasser lassen die Naturland Richtlinien nicht zu. Optimal für die Gesundheit der Tiere.

    Als Raubfisch braucht der Wolfsbarsch einen hohen Fischanteil im Futter. Da ist es gut, dass bei Naturland der Fisch aus den Resten der Speisefischverarbeitung stammt.

  • Karpfen

    • Name: Karpfen
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Cyprinus carpio
    • Haltungsform: Extensive Teichwirtschaft
    • Produktionszyklus: 24-36 Monate, 1,5 kg
    • Produktionsland: Deutschland

    Wussten Sie schon?

    Die extensive Karpfenteichwirtschaft, wie Naturland sie vorschreibt, ist ein naturnahes Haltungssystem, in dem sich nicht nur der Karpfen wohl fühlt. Diese Teichlandschaften sind Hotspots biologischer Vielfalt und dienen nicht selten als Ersatzbiotope für verlorengegangene Auenlandschaften und andere Feuchtgebiete.

    Zu mindestens 50 Prozent holt sich ein Naturland Karpfen seine Nahrung aus dem Teich selbst. Werden pflanzliche Eiweiße zugefüttert - zum Beispiel Lupinen oder Ackerbohnen - müssen diese selbstverständlich aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Fischmehl oder -öl sind absolut tabu. Dabei überzeugt ein Naturland Karpfen nicht nur mit einer perfekten Ökobilanz. Auch sensorisch ist er ein Genuss. Denn durch die extensive Zucht ist sein Fleisch fest und der Fettgehalt im Filet liegt bei unter zehn Prozent.

  • Pangasius

    • Name: Pangasius, Mekongwels
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Pangasius sp.
    • Haltungsform: Teichwirtschaft
    • Produktionszyklus:  12 Monate, 1 kg
    • Produktionsland: Vietnam

    Wussten Sie schon?

    Der Naturland Pangasius wird in natürlichen Teichanlagen im vietnamesischen Mekong-Delta gezüchtet. Die konventionellen Zuchten in dieser Region stehen bis heute wegen der intensiven Haltung, dem hohen Antibiotikaeinsatz und nicht zuletzt auch wegen der problematischen Arbeitsbedingungen in der Kritik.

    Die Naturland Richtlinien erlauben dagegen nur maximal 10 kg Fisch pro Kubikmeter Wasser. Antibiotika dürfen nie vorbeugend eingesetzt werden, lediglich wenn die Fische krank sind. Und auch dann nur soviel wie eben nötig. Behandelte Tiere dürfen allerdings nicht als Naturland Fisch vermarktet werden. Im Mittelpunkt steht aber der Erhalt der Tiergesundheit durch die geringen Besatzdichten, eine hohe Wasserqualität und ökologisches Futter.

    Den Menschen, die auf den Pangasius-Farmen im Mekong-Delta arbeiten, sichern die Naturland Richtlinien hohe Sozialstandards und verbessern damit ganz konkret ihre Lebensqualität.

  • Garnelen

    • Name: Black Tiger (Seatiger), White Tiger (Whiteleg) und
      andere Garnelenarten
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Penaeus monodon, Penaeus vannamei, Penaeus merguiensis, Metapenaeus ensis
    • Haltungsform: Extensive und semi-intensive Teichwirtschaft
    • Produktionszyklus: 3-6 Monate, 10-25 g
    • Produktionsland: Ecuador, Peru, Honduras, Vietnam, Indien, Bangladesch, Indonesien

    Wussten Sie schon?

    Die Schleppnetzfischerei auf wildlebende Garnelen gefährdet die Bestände und ist aufgrund hoher Beifangmengen problematisch. Als Alternative begann man in den 70er Jahren, die Garnelen in Aquakulturen zu züchten. Für die schnell wachsende Branche wurden immer mehr der wertvollen Mangrovenwälder abgeholzt. Eine ökologische wie soziale Katastrophe, der Naturland mit den ersten Richtlinien für eine ökologische Garnelenzucht seit 1999 entgegensteuert.

    So sind die Naturland Farmer verpflichtet, einen großen Teil der ehemaligen Mangrovenfläche wieder aufzuforsten. Zusätzlich gelten strenge Begrenzungen für die Besatzdichten und den Einsatz von Öko-Futter und Düngemitteln, damit sich das Ökosystem der Garnelenteiche im Gleichgewicht mit der Umgebung befindet. Dies wird durch regelmäßige Umweltanalysen überprüft.

    Bei der Garnelengesundheit handeln die Naturland Betriebe nach dem Prinzip vorbeugen statt heilen. Ein Einsatz von Antibiotika und anderen Chemotherapeutika ist untersagt. Aus Tierwohlgründen verbietet Naturland außerdem die Manipulation bzw. das Abbinden von Augenstilen für die Reproduktion, wie es in der konventionellen Zucht üblich ist. Die Nachzucht muss rein natürlich geschehen.

    Mehr Infos zum Futter, zur Tiergesundheit, zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit Sie in unserer Kundeninfo "Naturland Garnelen".

    Kundeninfo "Naturland Garnelen"

  • Muscheln

    • Name: Miesmuschel
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Mytilus edulis
    • Haltungsform: Leinen und Gestelle
    • Produktionszyklus:  12- 24 Monate, 8-12 g
    • Produktionsland: Irland

    Wussten Sie schon?

    Muschelkulturen sind per se schon extrem nachhaltig. Denn anstatt das Wasser zu belasten, filtern die Muscheln die Meere. Naturland setzt aber noch einen obendrauf und sorgt dafür, dass auch der Meeresboden geschont wird. In den Naturland Hängekulturen wachsen die Muscheln an Tauen oder in Netzschläuchen die von Bojen gehalten frei in der Wassersäule schweben. Bei der Ernte müssen die Muscheln nur von den Tauen bzw. den Netzschläuchen entnommen und nicht vom Meeresboden gekratzt werden.

    Damit man die Muscheln auch unbedenklich genießen kann, schreiben die Naturland Richtlinien an den Standorten der Muschelfarmen die höchste Stufe für die Wasserqualität vor. Das kommt nicht zuletzt auch dem Aroma zugute.

    Die Naturland Muscheln werden übrigens nicht nur lebend verkauft. In einem speziellen Verfahren wird ein Teil der Muscheln in der eigenen Schale gekocht und dann tiefgekühlt. Aroma und Textur bleiben so vollständig erhalten.

  • Makroalgen

    • Name:  Grünalgen, Braunalgen, Rotalgen
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Chlorophyceae, Phaeophyceae, Rhodophyceae
    • Kultivierungssystem: Wildsammlung
    • Produktionszyklus: kontinuierlich
    • Produktionsland: Frankreich, Spanien

    Wussten Sie schon?

    Makroalgen sind global gesehen der Sauerstoffproduzent Nummer eins.  Dabei gibt es unzählige Arten  in den verschiedensten Formen und Größen. Makroalgen können bis zu 100 Meter lang werden und haben die unterschiedlichsten Aromen. In den kulinarischen Traditionen der Welt fanden je nach Region verschiedene Algen Verwertung. So stammen Wakamé, Kombu und Nori aus den ursprünglichen Küchen Japans und Koreas, während Dulse, Queller und Meeressalat in der keltischen Küche zuhause waren. 

    Die Naturland zertifizierte Algen wachsen ohne oder lediglich durch geringen menschlichen Einfluss. Die Sammlung der Algen erfolgt schonend und nachhaltig. So schreiben die Naturland Richtlinien vor,
    dass nur so viel Algen geerntet werden dürfen wie nachwachsen können. Makroalgen haben eine wachsende  Bedeutung im Lebensmittelsektor. So findet man sie im - Sushi und der Sterne-Küche ebenso wie in Geliermitteln oder Kosmetika. Dabei enthalten die Makroalgen viele wertvolle Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Und nicht zuletzt sind sie auch reich an Proteinen.

  • Mikroalgen

    • Name: Spirulina, Chlorella
    • Wissenschaftliche Bezeichnung: Spirulina sp., Chlorella sp.
    • Kultivierungssystem: offene und geschlossene Anlagen
    • Produktionszyklus: 3-4 Wochen
    • Produktionsland: Indien, Taiwan, China

    Wussten Sie schon?

    Mikroalgen gehören zu den ältesten Lebensformen der Erde. Bei Naturland werden die winzigen Lebewesen in offenen Systemen streng geregelt ökologisch kultiviert. Wegen ihrer vielen gesunden Inhaltsstoffe entscheiden sich die meisten Farmer für die Kultivierung der Gattungen Spirulina und Chlorella. Nach der Ernte werden die Mikroalgen zu Pulver verarbeitet, das entweder Nahrungsmitteln beigemischt oder pur und in Tablettenform angeboten wird. Geschätzt wird die Essenz, weil sie reich an Omega-3-Fettsäuren, Chlorophyll, B-Vitaminen und Spurenelementen sein soll.

    Das Besondere der Naturland zertifizierten Mikroalgen ist, dass ausschließlich pflanzliche Nährmittel aus ökologischer Landwirtschaft eingesetzt werden dürfen. Damit bietet die Aquakultur mit den Naturland zertifizierten Mikroalgen auch Veganern ein interessantes wie gesundes Lebensmittel.


Schritte zur Zertifizierung

  • Informationsaustausch

    Der erste Schritt für beide Seiten – den interessierten Züchter oder Verarbeiter und Naturland – ist ein gegenseitiges Kennenlernen. Der Unternehmer erhält detaillierte Informationen zu den formalen und praktischen Aspekten der Zertifizierung. Über einen Ersterfassungsbogen erfasst Naturland die relevanten Betriebsdaten und prüft die Eignung für eine Umstellung.

  • Erstbesuch

    Erfüllt der Betrieb auf dem Papier alle Voraussetzungen, macht sich ein Naturland Mitarbeiter vor Ort ein Bild von der Aquakultur bzw. der Verarbeitung. Gleichzeitig wird gemeinsam ein Umstellungsplan entworfen, um die angestrebte Zertifizierung vorzubereiten.

  • Kontrolle
    und Zertifizierung

    Haben sich das Unternehmen und Naturland auf eine zukünftige Kooperation geeinigt, erteilt Naturland einer unabhängige Kontrollstelle einen Inspektionsauftrag. Vor dem Inspektionstermin muss der Unternehmer jedoch einen Vertrag mit dieser Kontrollstelle abgeschlossen haben. Die Kontrolle umfasst alle Betriebsabläufe: Bruthaus, Aufzucht und Schlachtung ebenso wie Management, Wareneingang, Dokumentation, Verarbeitung und Warenausgang. Je nach Größe des Unternehmens kann die Kontrolle auch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

    Auf Grundlage des Kontrollberichts entscheidet Naturland, ob das Unternehmen zertifiziert wird.  Die Kontrolle erfolgt im Jahresturnus. Entsprechend wird die Zertifizierung jährlich erneuert.

  • Kosten

    Die Kosten, die für das Unternehmen entstehen, ergeben sich aus folgenden Positionen:

    dem Aufwand und den Reisekosten des Erstbesuchs, dem jährlichen Naturland Mitgliedsbeitrag, den Kontrollkosten, die je nach Kontrollstelle variieren können, sowie der Lizenzgebühr für die Zeichennutzung. Grundlage ist ein Unterlizenzvertrag, den das Unternehmen mit der Naturland Zeichen GmbH direkt abschließt.

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Nachhaltige Fischerei

Wildfang

Nachhaltige Fischerei

Knapp die Hälfte des weltweiten Fischkonsums stammt immer noch aus Wildfängen und nicht aus Aquakultur. Und das ist auch nicht verkehrt, denn Wildfisch und Seafood sind hochwertige, natürlich nachwachsende Ressourcen. Nur müssen wir gut mit ihnen umgehen, damit sie uns auch langfristig erhalten bleiben. Und dabei auch den Lebensraum Wasser fest im Blick haben ebenso wie das Wohl der Menschen, die den Fisch fangen und verarbeiten.

Der Naturland Wildfisch Standard für eine nachhaltige Fischerei gibt dafür den richtigen Rahmen. Im Fokus der Naturland Wildfisch Zertifizierung sind dabei vor allem kleine, handwerkliche und besonders vorbildliche Fischereien. Egal ob auf dem Meer, einem See oder einem Fluss. Die zertifizierte Fischerei profitiert von einem Premium Label. Der Kunde genießt mit gutem Gewissen.

Was ist Naturland Wildfisch

Neben den allgemeinen Regelungen für eine Nachhaltige Fischerei definiert Naturland gemeinsam mit unabhängigen Experten für jede einzelne Fischerei zusätzlich spezifische Bewirtschaftungsauflagen in ökologischer, sozialer und ökonomischer Dimension. Diese ergänzenden Auflagen setzen sich ganz individuell mit den spezifischen Herausforderungen der einzelnen Fischerei auseinander und werden alle zwei Jahre den aktuellen Bedingungen angepasst. Immer im Dialog mit den externen Experten und der Fischerei selbst. Einmal verabschiedet müssen diese Bewirtschaftungsauflagen zu 100 Prozent erfüllt werden. Darüber hinaus verlangt die Naturland Wildfisch Zertifizierung obligatorische soziale Standards auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette. Und nicht zuletzt müssen Naturland Wildfisch-Produkte nach den Naturland Richtlinien für ökologische Produkte verarbeitet und lückenlos kontrolliert werden.

Fact Sheet Nachhaltige Fischerei

Unsere Richtlinien zur nachhaltigen Fischerei

Im Mittelpunkt der Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei stehen die schonende Nutzung der Fischbestände und des gesamten Ökosystems, der Verzicht auf kritische und umweltschädigende Fangmethoden, die Einhaltung von Sozialrichtlinien für Fischer und Angestellte in der Fischverarbeitung, die ökologische Weiterverarbeitung sowie ein öffentlich einsehbares, transparentes Anerkennungsverfahren für alle Teile der Wertschöpfungskette.

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Naturland Fischereien

Nilbarsch, Tanzania

Mit einer Fläche von 68.800 Quadratkilometern ist der Victoriasee nicht nur der größte, sondern auch der wirtschaftlich bedeutendste See in Afrika. Jährlich werden hier bis zu 1.000.000 Tonnen Fisch gefangen. So gibt der Fischfang vielen Menschen in Tansania, Kenia und Uganda Arbeit und Einkommen. Damit das langfristig auch so bleibt sorgt die Naturland Zertifizierung für eine verantwortliche Befischung der Bestände und verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Fischereigemeinden.

Brotfisch der Fischer ist der Nilbarsch (auch Viktoriaseebarsch genannt). Der im Schnitt einen Meter lange Raubfisch wird mit Stellnetzen und Haken gefangen und vor Ort handwerklich verarbeitet. Die Naturland Wildfisch Richtlinien sorgen dafür, dass der Nilbarsch-Bestand nachhaltig befischt und das Ökosystem des riesigen Binnensees geschont wird. Die hohen Naturland Sozialstandards steigern die Lebensqualität der Fischer und ihrer Familien. Neben grundlegenden Verbesserungen wie der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser, Schwimmwesten und einer medizinischen Versorgung werden die Frauen der Fischer zum Bespiel auch beim Zugang zu einer Erwerbsarbeit unterstützt. So lernen sie beispielsweise Schneidern oder verkaufen in eigens gebauten Kantinen Speisen. Durch ihr zweites Einkommen sind die Familien nicht allein vom Erfolg des Fischfangs abhängig. Darüber hinaus wird in die Bildung von Kindern wie von Erwachsenen investiert.

Naturland hat 2008 zusammen mit dem Seafood Importeur ANOVA, dem Verarbeiter ehemals VicFish (jetzt Supreme Perch), der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit GTZ (heute GIZ) und der Beratungsagentur AgroEco in der Region Bukoba (Tansania), am Westufer des Sees, das erste nachhaltige Wildfisch Projekt in die Tat umgesetzt. Alle zwei Jahre werden in Zusammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft, Verwaltung, den Verarbeitern, Fischern und Angehörigen der Fischergemeinden die gemeinsamen Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die regionalen Gegebenheiten diskutiert und neu definiert. Dieser Runde Tisch findet gemeinsam mit allen Naturland zertifizierten Fischereiprojekten am Victoriasee statt und es werden „gemeinsame Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen“ erarbeitet.

Film über das Naturland Pilotprojekt in Bukoba:

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  • Die Fischereien im Überblick

    • Fangmethoden: Stellnetz mit einer Maschenweite über 15 cm und Hacken in der Größe 9,10 und11.
    • Zielfischarten: Nilbarsch (Lates niloticus)
    • Größe der Schiffe: 12 Meter
  • Bukoba Sustainable Nile Perch Fishery Project

    • Sitz in: Bukoba
    • Naturland zertifiziert seit: 2009
    • Fanggebiet: Nyamkazi, Igabiro, Rushala, Nyanbesiga, Kerebe, Mkaibwa
    • Anzahl der Fischer: 585
    • Anzahl der Schiffe: 195

    2008 wurde in Bukoba, eine Stadt an der Westküste des Victoriasees und die Hauptstadt der Region Kagera, ein Expertentreffen abgehalten, bei dem die Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die weltweit erste Zertifizierung einer Fischerei nach den Naturland Richtlinien für nachhaltige Fischerei erarbeitet wurden. Im Januar 2009 folgten Evaluierungsbesuche durch Vertreter von Naturland und TanCert, der beauftragten Kontrollstelle. statt. Im Mai 2009 ist - nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab - nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen worden.

  • Alpha Tanzania Sustainable Nile Perch Fishery Project Mwanza

    • Sitz in: Mwanza
    • Fanggebiet: Ihale und Mchangani Kome
    • Anzahl der Fischer: 129
    • Anzahl der Schiffe: 43

    Am 29. und 30. Juli 2010 wurde in Mwanza, der größten Stadt am tansanischen Südufer des Victoriasees, ein Expertentreffen abgehalten, bei dem die Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die Zertifizierung erarbeitet wurden. 2010 folgten Evaluierungsbesuche durch Vertreter von Naturland und TanCert, der beauftragten Kontrollstelle. Die abschließenden, unabhängigen Inspektionen fanden 16.-22. April 2011 durch TanCert statt.

  • NPF Sustainable Nile Perch Fishery Mwanza

    • Sitz in: Mwanza
    • Naturland zertifiziert seit: 2011
    • Fanggebiet: Ihale und Kigangama
    • Anzahl der Fischer: 129
    • Anzahl der Schiffe: 43

    Am 9. und 10. Januar 2011 wurde in Mwanza, der größten Stadt am tansanischen Südufer des Victoriasees, ein Expertentreffen abgehalten, bei dem die Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die Zertifizierung erarbeitet wurden. 2011 folgten Evaluierungsbesuche durch Vertreter von Naturland und TanCert, der beauftragten Kontrollstelle. Die abschließenden, unabhängigen Inspektionen fanden 5. - 10. September 2011 sowie am 9. März 2013 durch TanCert statt.

    Die Ergebnisse aller Expertentreffen wurden von der Naturland Richtlinienkommission übernommen und in die Kontrollschecklisten übertragen.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Seelachs, Deutschland

Zertifiziert sind zurzeit zwei deutsche Schiffe, die in der Nördlichen Nordsee vor allem Seelachs, aber auch Schellfisch und Seehecht mit semipelagischen Scherbrettnetzen fischen. Meist vom dänischen Hafen Hanstholm aus starten die Schiffe zu mehrtägigen Fangfahrten. Noch an Bord werden die Fische ausgenommen und auf Eis gelagert, die weitere Verarbeitung erfolgt an Land.

Die Fischerei im Überblick

  • Fanggebiet: FAO 27, Nördliche Nordsee und Skagerrak 4a, b und 3a20
  • Fangmethoden: Pelagisches und semipelagisches Scherbrettnetz
  • Zielfischarten: Seelachs (Pollachius virens), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus), Seehecht (Merluccius merluccius)
  • Anzahl der Fischereibetriebe: 2
  • Anzahl der Schiffe: 2 (IRIS, Janne Kristin)
  • Größe der Schiffe: ca. 40 Meter

Diese hoch selektive Seelachsfischerei bemüht sich beispielhaft, ihren Einfluss auf das Meeresökosystem möglichst gering zu halten. So werden spezielle Netze mit geringerer Garnstärke und großen Maschenweiten verwandt. Die leichteren Netze minimieren den Spritverbrauch ebenso wie die Bodenberührung. Nicht zuletzt geben die größeren Maschen kleineren Jungfischen die Chance zu entweichen. Die Beschränkung auf bestimmte "Fangkorridore" erfolgt auf Basis detaillierter Seekarten und Expertenmeinungen.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Scholle, Dänemark

Das kleine Küstendorf Thorupstrand liegt im äußersten Nordwesten von Dänemark. Einen Hafen sucht man hier vergebens. Wie schon im Mittelalter gehen die Fischer der Thorupstrand Fischereigenossenschaft vom Strand aus auf Fischfang. Eine landbasierte Winde zieht die in der Tradition der Wikinger gebauten Schiffe ins Wasser und zurück auf den Strand.

Die Fischerei im Überblick

  • Fanggebiet: FAO 27, Skagerrak 3.a. und Zentrale Nordsee 4.b
  • Fangmethoden: Stellnetz und Snurrewade (Danish Seine)
  • Zielfischarten: Scholle (Pleuronectes platessa). Bei Kabeljau (Gadus morhua) ist die Naturland Zertifizierung vorübergehend suspendiert.
  • Anzahl der Fischer: 30
  • Anzahl der Schiffe: 8
  • Größe der Schiffe: 12 – 14 Meter

Mit Stellnetzen und Snurrewaden (Danish Seine) wird vorrangig auf Scholle gefischt. Dabei entfernen sich die Schiffe kaum weiter als 25 Seemeilen von der Küste und sind so innerhalb eines Tages mit ihrem frischen Fang zurück am Strand. Zum Teil wird der Fisch vor Ort von der Genossenschaft selbst verarbeitet und direkt verkauft. Der größte Teil wird aber über die Auktion im nahe gelegenen Hanstholm vermarktet.

Gemeinsam und zu gleichen Teilen verfügen die Thorupstrand Fischer über die Fischereiquoten der Genossenschaft. In einem flexiblen System werden die Quoten jährlich untereinander aufgeteilt. Darüber hinaus vereinfacht das sogenannte "boat sharing", den Einstieg in die Fischerei, vor allem für junge Fischer. Denn jeder Fischer, egal ob Bootseigner oder einfaches Crewmitglied, wird zu gleichen Teilen am Gewinn beteiligt.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Thunfisch, Azoren

Mitten im Atlantik liegt die portugiesische Inselgruppe der Azoren. Die handwerkliche Fischerei hat hier nicht nur eine lange Tradition, sondern ist neben Landwirtschaft und Tourismus bis heute ein bedeutender Wirtschaftszweig. Ein achtsamer Umgang mit dem Meer und seinen Ressourcen ist für die Fischer der Azoren eine Selbstverständlichkeit, um ihre eigene Lebensgrundlage nachhaltig zu sichern. Politik und Wissenschaft stehen ihnen dabei aktiv zur Seite.

Die Fischerei im Überblick

  • Fanggebiet: 27.10 (Azoren) und 34.1.2 (Madeira)
  • Fangmethoden: Angelruten
  • Zielfischarten: Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Weißer Thun (Thunnus alalunga)
  • Anzahl der Fischer: ca. 40
  • Anzahl der Schiffe: ca. 10
  • Größe der Schiffe: max. 31 Meter

Die Fischer von APASA, eine Fischereigenossenschaft mit Sitz auf Faial, haben sich auf Thunfisch spezialisiert – vor allem auf Echten Bonito und Weißen Thun. Seit Generationen fangen sie ihren Fisch ausschließlich mit Angelruten. Diese Fischereimethode ist hoch selektiv und beeinträchtigt die Meeresumwelt in keiner Weise. Die Fangsaison geht von Juni bis September, wenn die Thunfischschwärme an den Inseln vorbeiziehen.

Verarbeitet wird der Fisch in einer kleinen, regionalen Manufaktur auf São Jorge. Überwiegend in Handarbeit entstehen hier hochwertige Konserven. Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber der Insel.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Schritte zur Zertifizierung

  • Informationsaustausch

    Der erste Schritt zu einer Zusammenarbeit ist der Austausch von Informationen. Naturland bietet interessierten Fischereien und Verarbeitern detaillierte Informationen zur allgemeinen Arbeit von Naturland und zu den technischen und formalen Aspekten der Zertifizierung. Die interessierten Fischereien werden zunächst aufgefordert, ihren Betrieb, ihre Arbeit und ihr Unternehmen vorzustellen. Dazu wird Naturland einen Ersterfassungsbogen an die interessierte Fischerei schicken. Der Ersterfassungsbogen soll behilflich sein, die wichtigsten Informationen und Daten zum Betrieb zu erfassen.

  • Erstbesuch

    Der nächste Schritt ist ein Besuch der Fischerei durch einen Vertreter von Naturland, der einer ersten Evaluierung dient. Auf diese Erstevaluierung folgt eine detaillierte Agenda. Das Ziel des Besuchs ist es, einen Eindruck von der Situation vor Ort zu bekommen und die notwendigen Schritte zur Zertifizierung mit allen beteiligten Parteien zu erarbeiten. Darüber hinaus dient die Erstevaluierung auch dazu, die Expertenrunde vorzubereiten.

  • Expertenrunde

    Neben den allgemeinen Auflagen zur nachhaltigen Fischerei, werden spezifische Auflagen für jede individuelle Fischerei entwickelt. Die Auflagen resultieren aus dem Expertentreffen, die jede Fischerei veranstalten muss. Naturland ist es vorbehalten, die Vorschläge der Fischerei oder einer dritten Partei für das Expertentreffen zu akzeptieren oder diese mit Begründung zurückweisen oder zu verlangen, dass Änderungen vorgenommen werden. Die Experten auf der Liste sollten folgende Gebiete abdecken:

    • Wissenschaftliche Institutionen
    • Fischereibehörden
    • (NGO)
    • Unternehmen aus der Fischerei- und Verarbeitungsindustrie

    Um sicher zu stellen, dass die Anforderungen, die für die spezifischen Auflagen entwickelt wurden, stets aktualisiert werden, wird das Expertentreffen alle zwei Jahre wiederholt

  • Kontrolle
    und Zertifizierung

    Naturland veröffentlicht den für die Öffentlichkeit relevanten Teil des Inspektionsberichts auf seiner Homepage, um so ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Dieser Teil des Inspektionsberichts wird mindestens vier Wochen veröffentlicht. Es wird dem Betrieb ermöglicht, sich zu den Vorbehalten zu äußern.

    Im Fall einer Einigung zu einer zukünftigen Kooperation wird Naturland eine Inspektion der Fischerei bei einer unabhängigen und akkreditierten Kontrollstelle beauftragen.

    Auf Grundlage des Kontrollberichts entscheidet Naturland, ob das Unternehmen zertifiziert wird.  Die Kontrolle erfolgt im Jahresturnus. Entsprechend wird die Zertifizierung jährlich erneuert.

  • Kosten

    Die Kosten, die für das Unternehmen entstehen, ergeben sich aus folgenden Positionen: dem Aufwand und den Reisekosten des Erstbesuchs, dem jährlichen Naturland Mitgliedsbeitrag, den Kontrollkosten, die je nach Kontrollstelle variieren können, sowie der Lizenzgebühr für die Zeichennutzung. Grundlage ist ein Unterlizenzvertrag, den das Unternehmen mit der Naturland Zeichen GmbH direkt abschließt.

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Nachhaltiger Fischfang - handwerkliche Fischerei mit Zukunft

Nachdem Naturland Mitte der 90er Jahre sehr erfolgreich Richtlinien für die Ökologische Aquakultur eingeführt hat, erarbeitete der Verband Vorgaben für die Nachhaltige Fischerei.
Die sogenannten Naturland Wildfisch Richtlinien reglementieren unter Einbeziehung lokaler Experten detailliert Fanggeräte und Fangpraxis sowie Soziale Rahmenbedingungen. Dadurch ist sichergestellt, dass mit der Zertifizierung auch tatsächlich die Punkte erfasst werden, die bei der betreffenden Fischerei relevant oder kritisch sind.