In den Bergregenwäldern von Äthiopien wächst Coffea Arabica noch heute in seiner Wildform. Um diesen Naturschatz zu bewahren, hat Original Food mit Partnern ein Projekt zur nachhaltigen Stärkung der Region gestartet.
Fairer Wildkaffee aus dem Regenwald
Kaffa gehört zu den ärmsten Regionen Äthiopiens. Ihr Reichtum ist der wilde Arabica, von dem lange Zeit nur wenige Sammler wussten. Von Hand pflückten sie die Kaffeekirschen für den eigenen Genuss und den lokalen Markt, ohne damit ihre Existenz sichern zu können. Original Food Gründer Florian Hammerstein erfuhr im Jahr 2003 davon und sah, wie stark die Heimat des Wildkaffees durch die Verdrängung der Regenwälder bedroht war. Zusammen mit Partnern wie dem GEO schützt den Regenwald e.V. und dem NABU e.V. wurde ein erfolgreiches Schutz- und Nutzungskonzept für die Bergregenwälder entwickelt und zugleich eine langfristige Einkommensquelle für die einheimische Bevölkerung geschaffen. Im Jahr 2011 wurde die Region Kaffa als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet und damit eindrücklich bestätigt, dass Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung gemeinsam möglich sind.
Mittlerweile sammeln im Südwesten Äthiopiens 15.000 Bäuerinnen und Bauern die wilden Kaffeebohnen und verkaufen sie zu fairen Preisen direkt an Original Food. So hat sich der Regenwald für sie und ihre Familien zu einer wichtigen und schützenswerten Einkommensquelle gewandelt. Unter dem Dach der Kaffa Forest Coffee Farmers Cooperative Union wurde eine gemeinsame Qualitätssicherung aufgebaut, und es sind zentrale Trocknungsstellen entstanden, wo die Kaffeekirschen weiterverarbeitet und schließlich per Schiff nach Deutschland transportiert werden. Dort angekommen, wird der Rohkaffee in kleinen Chargen durch traditionelle Trommelröstung zum Kaffa Wildkaffee veredelt. Als nachhaltigste Form des Kaffees hat er sich im Naturkosthandel schnell einen Namen gemacht. Seit 2012 wird das große ökologische und soziale Engagement, das hinter diesem Produkt steht, mit dem Naturland Fair Zeichen sichtbar.
Der erfolgreiche Ansatz aus Kaffa konnte inzwischen auch in der benachbarten Regenwaldregion Sheka etabliert werden. Gemeinsam mit der Bayerischen Staatskanzlei und dem Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft bfz entsteht aktuell ein neues Ausbildungsangebot. Dort lernen Mitglieder der Kooperative und Studierende aus Bonga die schonende Aufbereitung, Trocknung und Röstung des Kaffees. Gleichzeitig werden weitere Lagerungs- und Verarbeitungsanlagen aufgebaut mit dem Ziel, eine Vielzahl neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Auf diese Weise steigt die Wertschöpfung in der Region weiter, und es können noch mehr Menschen vom ökosozialen Engagement profitieren.
