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Projekt "Rispenhirse"

Projekt "Rispenhirse neu entdeckt"

Hirse ist eine der ältesten und noch immer wichtigsten Kulturpflanzen weltweit. Verschiedene Arten von Rispenhirse wie Sorghumhirse, Kolbenhirse, Perlhirse und Teff sind eine wichtige Nahrungsgrundlage in vielen Regionen – überwiegend in Asien und Afrika. Ein wichtiger Aspekt bei vielen dieser Arten ist die Trockenheitstoleranz. Vor dem Siegeszug der Kartoffel war der Anbau von Rispenhirse bis in die Neuzeit hinein auch in Deutschland sehr bedeutend. In wenigen Regionen wie der Lausitz und Südostbayern wurde sie noch im 20. Jahrhundert kultiviert.

Neben der menschlichen Ernährung wurde sie auch schon immer als Geflügelfutter eingesetzt. In einem vorherigen Projekt mit der Universität Hohenheim wurden in Hirseproben aus einheimischem Anbau überraschend hohe Werte an Methionin gefunden. Methionin ist die erste limitierende Aminosäure in der Öko-Geflügel- und Schweinefütterung.

Als sogenannte C4-Pflanze ist Hirse besonders auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und damit für risikobehaftete Trockenstandorte als Kulturfrucht interessant.

Im Projekt wurden 32 Stämme und Sorten in exakten Parzellenversuchen über drei Jahre an drei Standorten (zwei in Brandenburg, einer in Bayern) angebaut. Der Großteil der Herkünfte stammte aus Russland, es wurden aber auch alte einheimische Herkünfte geprüft. Als zweiter Parameter wurde an einer Sorte der Einfluss der Schwefeldüngung auf die Bildung der schwefelhaltigen Aminosäuren untersucht. Neben der pflanzenbaulichen Beschreibung der Stämme und Sorten und dem Ertrag erfolgte eine Analyse auf Aminosäuren. Eine Sorte wurde in einem Tastversuch an Legehennen verfüttert. „Wir erhofften uns, dass einige Stämme in der Kombination von Ertrag und Methionin überdurchschnittlich abschneiden. Darüber hinaus erhofften wir uns Kandidaten für Kreuzungspartner“, meinte Projektleiter Werner Vogt-Kaute.

Das Projekt „Evaluierung von geeigneten Rispenhirsen-Panicum miliaceum Linien und Sorten zur Körnernutzung bei Geflügel (Highproteinmillet)“ wurde von der Öko-BeratungsGesellschaft mbH koordiniert. Partner waren die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung der Nutzpflanzenvielfalt VERN e.V. Assoziierter Partner war die Saatzucht Gleisdorf in Österreich, die sich neben der Erhaltungszüchtung der Sorten „Kornberger“ und „Lisa“ auch mit der Neuzüchtung beschäftigt.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Das Projekt dauerte von 2018 bis 2021. In der Verlängerung werden Herkünfte geprüft, die noch nicht im Exaktversuch geprüft wurden und in den Vorjahren erst noch hochvermehrt wurden.

Weitere Informationen unter:

Ernte einer Hirseparzelle (Quelle: Rösch)

Ernte einer Hirseparzelle (Quelle: Rösch)

Ihr Ansprechpartner

Werner Vogt-Kaute

Koordination, LeguNet

+49 9357 99952


Logo Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft.