Projekt
Rauchschwalben schützen

Verbraucherinformation & Bildung

Rauchschwalben schützen

Gemeinschaftsprojekt von LBV und Naturland für einen langfristigen Schutz der Rauchschwalbe

In Zusammenarbeit mit dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.) möchte Naturland der negativen Bestandsentwicklung der Rauchschwalbe entgegenwirken. Das gemeinsame Projekt setzt auf einen Mix aus Beratung von Landwirten und Landwirtinnen, der Umsetzung konkreter Maßnahmen sowie einem Monitoring zur Erfolgskontrolle.

Die Rauchschwalbe ist als sogenannter "Gebäudebrüter" eng mit der Landwirtschaft verknüpft. Als Lebensraum bevorzugen sie ländliche Gegenden mit Scheunen, Ställen und verwinkelten Gebäuden. 

Mit der Modernisierung und der zunehmenden Flächenversiegelung nimmt der Lebensraum und auch das Nahrungsangebot der Gebäudebrüter stetig ab. Auch die Beobachtungen im letzten Jahr zeigen, dass immer weniger Schwalben an den Höfen ankommen.

Im ländlichen Raum wird der Lebensraum für diesen Gebäudebrüter immer knapper. Zügige, offene Ställe, wenig Nistmaterial und erschwerte Brutmöglichkeiten wie das Fehlen von Lehmpfützen und helle Offenställe macht das Brüten schier unmöglich. Nistplatz- und Nahrungsverluste sind die Folgen der Modernisierung der Landwirtschaft. Der Status des Brutvorkommens wird als unzureichend eingestuft.

Die Schwalbenart verzeichnet in den letzten Jahren einen Bestandsrückgang von rund 26% und befindet sich auf der Vorwarnliste der Roten Liste Bayerns und Deutschlands. Auch der Einsatz von Pestiziden machen den Vögeln zu schaffen. Zu guter Letzt sorgen auch Missinterpretationen der EU-Hygienevorschrift dafür, dass Nester aus Ställen entfernt werden.

Die Rauchschwalbe gilt wie Mehlschwalbe, Mauersegler, Haussperling in Deutschland gemäß der Bundesartenschutzverordnung des Bundesnaturschutzgesetzes als besonders geschützte Art.

Das Projekt - Gemeinsam unsere Rauchschwalben schützen

Zusammen mit dem LBV möchte Naturland zeigen, wie der negativen Bestandsentwicklung der Rauchschwalbe als Beispiel für weitere Gebäudebrüter entgegengewirkt werden kann. So werden auf Naturland-Betrieben Schwalbenwinkel angebracht und Lehmpfützen angelegt, um den Schwalben das Nisten zu erleichtern. Diese und weitere Praxistipps zur Förderung der Nahrungs- und Brutmöglichkeiten sollen in einem Online-Handbuch verfügbar gemacht werden.

Damit diese Praxistipps auch Eingang in die reguläre landwirtschaftlichen Beratung finden, bietet der LBV Schulungen und Online-Seminaren für Naturland-Berater:innen an. In Bayern werden LBV-Naturschützer:innen das Monitoring der Rauchschwalben durchführen, im übrigen Deutschland sowie in Österreich übernehmen die Naturland-Landwirt:innen selbst die Erfassung.

Außerdem sind im Laufe des zweijährigen Projekts auch Aktionen zur Information der Öffentlichkeit über die Rauchschwalbe geplant.

© LBV/Andreas Hartl

Projektmaßnahmen im Überblick

  • Schulung von Beraterinnen und Beratern von Naturland
  • Anlage von Lehmpfützen
  • Fördern von Insekten als Nahrung
  • Anbringen von Schwalbenwinkeln, um einen dunkleren, von Zugluft geschützten Nistplatz zu schaffen
  • Erstellung eines virtuellen Handbuchs und Durchführung öffentlicher Aktionstage

Das Projekt ist voraussichtlich von 2023 - 2025 geplant. Es soll eine Bestandssicherung stattfinden und ein Anstieg der ausfliegenden Jungvögel um 20 % erreicht werden.

Die Schulung der Berater und Beraterinnen von Naturland ermöglichen eine eigenständige Fortführung der Artenschutzmaßnahmen auf den Betrieben.

Bildrechte: © LBV/Tunka Zdenek und Andreas Hartl

Ihre Ansprechpartnerin

Pascale Weiß-Naumann

Teamleitung
Kommunikation
Erzeuger

+49 89 898082-301


Das Artenhilfsprojekt Rauchschwalbe wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen der "Vorhabenförderung von Umwelt- und Naturschutzverbänden (BFN)" gefördert.