Qualität
Qualitätssicherung bei Futtermitteln
Ziel der Tierernährung ist die bedarfsgerechte Versorgung der Tiere mit Energie, Nähr- und Mineralstoffen, sowie die Förderung von Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Tiere. Die Zusammensetzung der Futtermittel unterscheidet sich von Tierart zu Tierart. Dabei spielen außerdem individuelle Faktoren wie z. B. das Alter oder der Ernährungsstand eine wesentliche Rolle.
Das macht die Tierernährung zu einem komplexen Thema. Um eine gute Ausnutzung der Futtermittel zu gewährleisten, müssen diese aus qualitativ hochwertigen Rohwaren hergestellt werden, die rückstandsfrei, gesundheitlich unbedenklich und ernährungsphysiologisch wertvoll sind. Um dies zu gewährleisten bedient sich Naturland einem eigenen Standard der Qualitätssicherung, der über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinausgeht und bereits bei der Herkunft der Rohwarenkomponenten ansetzt.
Bei Naturland bilden selbst erzeugte Futtermittel des landwirtschaftlichen Betriebes die Grundlage der Tierernährung. Mindestens 50 Prozent des Futters müssen vom eigenen Betrieb bzw. aus einer durch Naturland genehmigten Betriebskooperation stammen. Dazu regeln unsere Richtlinien der Erzeugung für jede Tierart spezifische Vorgaben. Darüber hinaus bildet die Verarbeitungsrichtlinie für Futtermittel die Grundlage der Herstellung hochwertiger Futtermittel für unsere zertifizierten Futtermittel Partner.
Alle von uns zertifizierten Futtermühlen finden Sie hier:
Sichere Rohwarenbeschaffung
Zugekaufte Futtermittel müssen Naturland zertifiziert sein bzw. den QS-Vorgaben von Naturland entsprechen. Bei ausreichender Verfügbarkeit hinsichtlich Menge und/oder Qualität sind heimische - und möglichst regionale - Herkünfte gegenüber Importfuttermitteln zu bevorzugen. Aufgrund der starken Nachfrage nach Naturland Produkten und der hohen Herausforderung, bestimmte bevorzugte Qualitäten der Rohwaren in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu stellen, haben wir Bestimmungen für den Zukauf von EU-Öko-Rohwaren aus nicht originären Naturland Herkünften nationaler und internationaler Öko-Erzeugung entwickelt. Ziel ist es, die Rückverfolgbarkeit dieser EU-Öko-Rohwaren bis auf den Erzeugerbetrieb zu gewährleisten und die Qualität der Erzeugung abzusichern. Wir prüfen also nicht nur die Lieferketten von Lebensmitteln im Detail, sondern setzt diese Prüfung ebenso konsequent beim Einsatz von Futtermitteln um. Denn was zunächst auf dem Futtertisch der Tiere landet, endet schließlich auf dem Teller der Menschen. Dabei kommen verschiedene Qualitätssicherungsmaßnahmen zum Einsatz:
Vor-Ort-Kontrollen durch geschulte Kontrollstellen
Auswertung von EU-Berichten
QS-Besuche durch Naturland Personal
Rückverfolgbarkeit gewährleisten
Nicht originäre Naturland Ware muss vor dem Einsatz vom Betrieb beantragt werden und durchläuft dann eine sogenannte Konformitätsprüfung, die je nach Rohware unterschiedlich ausfallen kann. So stellt die Prüfung von Ölpresskuchen die wohl größte Herausforderung dar. Dieser entsteht bei der Verarbeitung von Ölsaaten zu Pflanzenölen und ist aufgrund des hohen Protein- und Fettgehaltes eine beliebte Futtermittelkomponente.
Angesichts der speziellen Anforderungen an die klimatischen Bedingungen zur optimalen Produktion bestimmter Futtermittelrohstoffe werden diese auch über die Landesgrenzen hinaus zugekauft. Und so kann die Rückverfolgung eines Zukaufs von Futtermittelrohstoffen, einer Ölmühle aus der Nachbarschaft, zur Reise über den Kontinent werden und endet z. B. auf unterschiedlichsten Erzeugerbetrieben in einem Drittland.
Eben diese Lieferketten zu ergründen, kritisch zu prüfen und zu beurteilen und die Verfügbarkeit von bevorzugten Qualitäten von Futtermittelrohstoffen weiter zu entwickeln und zu verbessern ist eine von vielen Aufgaben der QS Futtermittel.