Soziale Landwirtschaft

Naturland fördert die Soziale Landwirtschaft

Zur Sozialen Landwirtschaft gehören Betriebe, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf ihrem Betrieb integrieren, beschäftigen oder betreuen. Dazu zählen beispielsweise Menschen mit Behinderung, Suchtkranke, Langzeitarbeitslose oder straffällige Jugendliche. Auch die Öffnung des Betriebes für Kinder oder Senioren im Bereich der Bauernhofpädagogik ist ein Bereich der Sozialen Landwirtschaft. Die Soziale Landwirtschaft trägt dabei zum Gesamteinkommen des Hofes bei.

Praktische Arbeit mit Pflanzen und Tieren trägt zur Stabilisierung und Gesunderhaltung bei – das wird schon lange in den sogenannten „Grünen Werkstätten“ der Einrichtungen für Menschen mit Behinderung praktiziert. Darüber hinaus engagieren sich zunehmend bäuerliche Betriebe und betreuen Menschen mit Einschränkungen auf ihrem Hof. Das neue Bundesteilhabegesetz ermöglicht immer bessere Finanzierungsmöglichkeiten. Gerade Öko-Betriebe entscheiden sich häufig für dieses Betriebsmodell, wie 2014 eine Studie in Bayern aufzeigte.

Naturland unterstützt durch Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit die eigenen Betriebe und engagiert sich darüber hinaus bei verschiedenen Vereinen und Verbänden, um das Angebot in der Landwirtschaft für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu verbessern.

Ihre Ansprechpartnerin

Ann-Kristin Schmidt

Naturland Fair
Afrika
Soziale & Solidarische Landwirtschaft

+49 151 65556705

Hofporträts - Beispiele sozialer Landwirtschft

Bauernhofkindergarten Lindenbaum

Während ihr Mann Georg den Öko-Milchviehbetrieb leitet, führt Annerose Ettenhuber auf dem Ettenhuber Hof in Noderwiechs bei Bruckmühl ihren eigenen Bauernhofkindergarten. Diese Form der Sozialen Landwirtschaft ermöglicht es ihr, ihren Werten zu folgen: indem sie den Kindern den Bezug zur Landwirtschaft vermittelt und ihr Verständnis für natürliche Prozesse stärkt.

Lobetaler Bio-Molkerei

Die Naturland-zertifizierte Lobetaler Bio-Molkerei ist ein besonderer Betrieb – einer, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten. „Eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen auf einem Betrieb, der mit fixen Tagesabsatzmengen arbeitet, ist immer ein Experiment. Würde ich niemandem empfehlen. Aber ich mag diese Herausforderung!“, sagt Betriebsleiter Reinhard Manger.

Hof Derleth

Seit September 2017 arbeitet Sebastian Krause im Rahmen des Projektes „Mensch inklusive“ auf dem Naturland Hof der Familie Derleth in Salz/ Unterfranken. Bei dem Projekt der Lebenshilfe Schweinfurt werden Menschen mit Beeinträchtigungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt. Sebastian Krause und die Derleths profitieren von dieser Kooperation.

Naturland Hof Wohlfahrt

Auf dem Naturland Hof von Stephan Wohlfahrt betreibt der Arbeiter-Samariter-Bund Allgäu seit 2016 eine Senioren-Tagespflege. Die Senioren und ihre Angehörigen sind sehr angetan von dem Angebot und für den Betrieb sind die Mieteinnahmen eine wichtige Einnahmequelle neben der Jungviehaufzucht und der Alpwirtschaft.

© Stiftung Attl

Attler Hof

Auf einer Anhöhe über dem grünen Inn liegt er – der Attler Hof. Er gehört zur Stiftung Attl in der Nähe von Wasserburg in Oberbayern und wirtschaftet seit 1989 nach den Naturland Richtlinien. Seit vielen Jahrzehnten finden hier Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz. Hervorgegangen ist der Betrieb aus dem früheren Kloster Attl.

Familie Gall

Auf dem Naturland Betrieb von Angelika und Johann Gall wohnten und arbeiteten über mehrere Jahre an einer Sucht erkrankte Jugendliche. Therapeuten begleiteten die Familie Gall, die Klienten und deren Herkunftsfamilien. Für Jugendliche bietet diese Form der Therapie die Chance, sich neu zu orientieren und ihren eigenen „gesunden“ Weg zu finden.

JVA Laufen-Lebenau

In der Justizvollzugsanstalt Laufen-Lebenau arbeiten jugendliche Strafgefangene im Naturland Betrieb, versorgen Tiere, pflegen Naturschutzflächen und lernen den Umgang mit Maschinen. Durch die regelmäßige und auch anstrengende körperliche Arbeit üben sie Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit und Respekt vor anderen Lebewesen.

Schäferhof Drude

Auf dem Naturland Schäferhof mit Landschaftspflege, Lämmermast und Schafmilch gibt es seit 2009 sechs Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap. Seitdem ist der Familienbetrieb von von Angelika und Wendelin Drude in Welda (Kreis Höxter) eine externe Arbeitsförderstätte des Wohnverbundes Marsberg im Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

© Regens Wagner Hohenwart

Regens-Wagner Hohenwart

In der Naturland Gärtnerei und Landwirtschaft Regens-Wagner Hohenwart arbeiten Menschen mit und ohne Handicap sowie Auszubildende. Sie produzieren Lebensmittel und Energie zur Selbstversorgung und zum Verkauf. Diese Arbeit bietet eine Beschäftigung im Freien und die Möglichkeit, Verantwortung für Pflanzen und Tiere zu übernehmen.

Betrieb Donhauser

Über zehn Jahre lang kamen Kinder aus Krisenländern zur Nachsorge nach Operationen auf den Naturland Betrieb von Helga und Georg Donhauser. Die Umgebung von Landwirtschaft, Tieren und Natur, vor allem aber die liebevolle Atmosphäre auf dem Hof halfen ihnen bei der Genesung in der Fremde ohne ihre eigene Familie.