Greifswalder Bodden

Fischer 350An diesem Fischereiprojekt nehmen derzeit 26 selbständige, handwerkliche Fischer teil, die von Kleinkuttern und Strandbooten aus arbeiten. Gefangen werden sowohl im Frühjahr (Februar - März) als auch im Herbst (November - Dezember) laichende Heringe (Clupea harengus). Andere Fischarten (v.a. Dorsch, Hecht, Zander, Flussbarsch, Plötze, Brachsen) werden auch zu anderen Jahreszeiten befischt, sie sind aber nicht Gegenstand der Zertifizierung.

Die Fischerei erfolgt mit Stellnetzen in den Abmessungen 25,0 m x 4,5 m. Deren Anzahl bzw. die Länge der gesamten Netzstrecke ist für den einzelnen Fischer in der Lizenz vorgegeben. Durch die Verwendung von Stellnetzen als unbewegtes Fanggerät sowie durch angepasste Maschenweiten wird der Meeresboden nicht beschädigt, und auch der Beifang ist bei dieser Fischerei sehr gering.

Hering 250Die Heringsfangquoten für die Westliche Ostsee werden aus den zulässigen Höchstfangmengen (TACs) auf die EU-Mitgliedsstaaten und Regionen verteilt. 2012, also im Jahr der ersten Zertifizierung des Fischereiprojekts durch Naturland, waren diese Quoten um 32 Prozent erhöht worden. Nach neuesten Daten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) hat sich der Heringsbestand der westlichen Ostsee jedoch wieder ungünstiger entwickelt. Nach Einschätzung der Experten ist dies vor allem auf klimatische Einflüsse zurückzuführen, die eine unzureichenden Nachwuchsproduktion der Heringe zur Folge haben.

Aussetzung der Zertifizierung zur Regeneration der Bestände

Naturland hat deshalb entschieden, die Zertifizierung der Heringsfischerei in der Ostsee vorerst auszusetzen. Heringe, die vor dem 1. November 2018 gefangen wurden, dürfen noch unter dem Naturland Wildfisch Zeichen vermarktet werden, bis die entsprechenden Bestände der Tiefkühllager aufgebraucht sind. Wann die Zertifizierung wieder aufgenommen werden kann, hängt von der künftigen Entwicklung der Bestände ab.