Fischerei auf Seelachs

Kutterfisch 350Gegenstand der Zertifizierung sind fünf deutsche Firmen, welche die Fischerei mit jeweils einem Schiff (Bianca/NC312, J. von Cölln/NC308, Seewolf/NC309, Susanne/NC120 und Viktoria/NC315) in den Gebieten IVa (Nördliche Nordsee) und IIIa (Skagerrak und Kattegat) betreiben. Gefischt wird mit dem Schleppnetz auf Seelachs und die Beifischarten Kabeljau, Schellfisch und Seehecht.

Es handelt sich dabei sämtlich um Vertreter der Dorschartigen, die viele wirtschaftlich wichtige Fischarten in den nördlichen Meeren stellen. Die Fischerei erfolgt während mehrtägiger Ausfahrten, überwiegend vom dänischen Hafen Hanstholm aus, mit Schiffen bis knapp über 40 Meter Länge und jeweils vier bis sechs Mann Besatzung. Nach dem Fang werden die Fische ausgenommen und auf Eis gelagert, die weitere Verarbeitung erfolgt an Land.

 

Zielsetzung der ZertifizierungMaschenweite 250

Aus Nachhaltigkeitssicht geht es bei dieser Fischerei einerseits um die transparente, detaillierte Dokumentation der Fänge, deren Umfang sich nach wissenschaftlichen Daten richtet. Andererseits muss der Einfluss der Fischerei auf das Meeresökosystem durch geeignete Maßnahmen möglichst gering gehalten werden. Das wird unter anderem durch weiterentwickelte, leichtere Netze mit besonders großen Maschenweiten erreicht. Das minimiert zum einen den Spritverbrauch der Schiffe und die Bodenberührung der Netze. Zum anderen können durch die größeren Maschen kleinere Fische entweichen. Dadurch können sich mehr Fische vermehren und der Bestand bleibt stabil. Die Bestimmung der „Fangkorridore“ erfolgt auf Basis detaillierter Seekarten und Expertenmeinungen. Ein weiteres wichtiges Thema sind die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter an Bord. Wie bei allen Naturland Erzeugern und Verarbeiter weltweit gelten auch hier die Naturland Sozialrichtlinien.

Am 5. April 2016 wurde im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in Hamburg ein Expertentreffen organisiert, an dem Stellen der öffentlichen Verwaltung, Umweltorganisationen, Berufsverbände sowie Firmenvertreter teilnahmen (Protokoll s. Anhang). Dabei wurden die Nachhaltigkeitsanforderungen in eine präzise Liste von projektspezifischen Auflagen überführt (Projektspezifische Bewirtschaftungsauflagen - PB s. Anhang), die bei der jährlichen Kontrolle abgeprüft werden können. Crew wartet haul 250 Von 23. bis 25. Februar 2017 erfolgte die Erstkontrolle durch das Institut für Marktökologie/IMOswiss AG (Kontrollberichte s. Anhang).

 

Weg zur Zertifizierung

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung eines Fischereiprojektes bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Am 7. August 2017 ist - nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab - nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen worden.Seelachs 250

 

file ico Zur Pressemitteilung

file ico Projektspezifische Bewirtschaftungsauflagen

file ico Kontrollbericht Bianca

file ico Kontrollbericht J.v.Cölln

file ico Kontrollbericht Seewolf

file ico Kontrollbericht Susanne

file ico Kontrollbericht Viktoria