Perfect Match: Aurorafalter und Wiesenschaumkraut

Blühendes Wiesenschaumkraut und flatternde Aurorafalter haben seit Jahrhunderten unser Landschaftsbild geprägt. Doch wenn immer mehr Felder trockengelegt werden, schadet das dem Perfect Match in der Natur.

November | 2023
Bildrechte: © Naturland / Illustration: Paula Weinzierl

Wer es gern scharf und würzig mag, könnte ein Fan des Wiesenschaumkrauts werden – so wie der Aurorafalter, der die Pflanze gern als Kinderstube nutzt.

Wiesenschaumkraut: Scharfes Wiesengewächs

Das Wiesenschaumkraut braucht feuchte Böden. Es wächst auf Wiesen, Flachmooren und feuchten, lichten Wäldern. Wer den Geschmack von Senf schätzt, wird das Wiesenschaumkraut lieben. Im Salat sorgen sowohl die Blätter als auch die Blüten für eine würzig-scharfe Note. Quark oder Frischkäse verleihen sie damit das gewisse Etwas. Das liegt an den Senfölglykosiden, die das Wiesenschaumkraut und viele andere Kreuzblütler so schmackhaft machen.

In der Volksmedizin wirkt das Wiesenschaumkraut stimulierend auf Nieren und Blase. Das hat dem Wiesenbewohner denn auch den wenig charmanten Namen Bettbrunzer, Bettseicherli oder Harnsamen verschafft.

 

Aurora macht die Männchen schön

Stimulierend findet auch der Aurorafalter das Wiesenschaumkraut. Aurora ist wohlklingendes Latein und bedeutet übersetzt Morgenröte. Der Name rührt daher, weil die Männchen von der Natur mit einer orangefarbenen Fläche mit schwarzem Punkt auf ihren Flügeln beschenkt wurden – ein Design, das an die aufgehende Sonne erinnert. Damit stellen die Falter ein echtes Schmuckstück in der Natur dar. Die Flügel der Weibchen sind bescheiden weiß.

 

 

 

Von der Larve zum neuen Falter

Im Mai heftet das Aurora-Weibchen ein Ei an die Blütenstiele des Wiesenschaumkrauts. Der Kreuzblütler zählt nämlich zum Lieblingsfutter der Raupen. Nach vier bis sechs Wochen ist die Fressphase der kleinen Nimmersatte abgeschlossen. Die Larven verpuppen sich und schlüpfen im nächsten Frühjahr.

Doch der Falter steht schon in manchen Teilen Deutschlands auf der roten Liste: Weil Wiesen mehr und mehr trockengelegt werden, ist das Wiesenschaumkraut immer seltener zu finden – und damit auch der Aurorafalter.

Artenvielfalt geht nur zu zweit

Damit der Aurorafalter nicht ohne Wiesenschaumkraut sein muss, müssen Arten geschützt und Artenvielfalt gefördert werden. Naturland-Betriebe leisten durch ihre ökologische Wirtschaftsweise einen erheblichen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. So bieten beispielsweise Altgrasstreifen zahlreichen Bodenlebewesen, Insekten und Wildtieren Nahrung und Schutz. Diese Grünlandstreifen werden ein Jahr lang nicht gemäht und bleiben auch über den Winter erhalten.

Schließlich wollen wir alle, dass der Aurorafalter auch in Zu­kunft sein Perfect Match Wiesenschaumkraut findet.