Digitalisierung frisst Umweltprämien

Der Landesvorsitzende von Naturland in Hessen, Dr. Konstantin Becker (Foto: C. Assmann).

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April 05, 2024

Naturland kritisiert verspätete Prämienauszahlung in Hessen

In Hessen warten Landwirtinnen und Landwirte noch immer auf die Auszahlung der Prämien aus dem Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM). Nachdem sich schon die Auszahlung eines Teils der europäischen Fördermittel bis weit in das Frühjahr verschoben hatte, ist inzwischen klar, dass die HALM-Mittel sogar erst frühestens Ende Mai auf den landwirtschaftlichen Betrieben ankommen werden.

„Die HALM-Fördergelder sind an spezielle Maßnahmen im Umweltschutz und Öko-Landbau gebunden, die von den Landwirtinnen und Landwirten im vergangenen Jahr erbracht wurden. Die Betriebe gehen also in Vorleistung. Gerade in wirtschaftlich angespannten Situationen ist es wichtig, dass die Betriebe nicht so lange auf die Auszahlung warten müssen“, sagte der Landesvorsitzende von Naturland in Hessen, Dr. Konstantin Becker, am Freitag in Gießen.

Digitaler Agrarantrag muss dringend verbessert werden

Dem Vernehmen nach wird die Verzögerung der Auszahlung durch Probleme bei der in Hessen dafür zuständigen Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WI Bank) verursacht. Erbrachte Leistungen müssten aber verlässlich vergütet werden, forderte der hessische Naturland-Vorsitzende mit Verweis auf die laufenden Kosten der Betriebe.

„Seit der Einführung des digitalen Agrarantrags ist dieser, auch durch Vorgaben aus Brüssel und Berlin, immer komplexer geworden. Die Digitalisierung hat bisher nichts vereinfacht, sondern ist für die Verzögerung bei der Auszahlung und Mehrarbeit in den Landwirtschaftsämtern verantwortlich. Im 21. Jahrhundert sollte Digitalisierung Abläufe verlässlich erleichtern und nicht zum Stolperstein werden“, mahnte Becker dringende Verbesserungen an.

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