Die Zukunft der Landwirtschaft sichern

Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft: die "Wir haben es satt!"-Demo in Berlin (Foto: Sabine Bielmeier/Naturland).

Aktuelles von Naturland

Januar 29, 2024

Ökologischer Umbau statt ökonomischer Abriss

Auf der "Wir haben es satt!"-Demo haben zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin wieder tausende Menschen für mehr Tempo beim notwendigen ökologischen Umbau der Landwirtschaft demonstriert. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Bauernproteste forderte Naturland-Präsident Hubert Heigl die Bundesregierung zu entschlossenem Handeln auf.

„Vielen Bäuerinnen und Bauern fehlt die Perspektive, wie es in Zukunft weiter gehen soll. Statt planlos Subventionen zu streichen, brauchen wir endlich einen verlässlichen Fahrplan für den ökologischen Umbau der Landwirtschaft. Dann wissen die Betriebe, was auf sie zukommt und können planen. Die Konzepte liegen vor, etwa aus der Zukunftskommission Landwirtschaft, aber die Bundesregierung muss endlich ins Handeln kommen“, sagte Heigl auf der Demonstration in Berlin.

Weniger Bürokratie, mehr Umweltwirkung

Eine konsequente Ökologisierung der Landwirtschaft dürfe dabei aber nicht mehr Bürokratie bedeuten, sondern müsse vielmehr einhergehen mit einem deutlichen Bürokratieabbau, betonte der Naturland-Präsident. Als Beispiele nannte er die dringend notwendige Reform der europäischen Agrarförderung (GAP), wie auch die derzeitige Düngeverordnung.

„Die Regeln der GAP mit ihrer Vielzahl von förderbaren Einzelmaßnahmen sind mittlerweile so kompliziert, dass selbst die Verwaltung kaum mehr durchblickt, zugleich ist die Umweltwirkung minimal. Das muss einfacher werden und konsequenter an der erbrachten Umweltleistung ausgerichtet werden“, forderte der Naturland-Präsident: „Wie das funktionieren kann, zeigt unser Stufenmodell für eine neue GAP, das wir gemeinsam mit dem BÖLW vorgelegt haben“, fügte Heigl hinzu, der auch Vorstand Landwirtschaft im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft ist.

Bei der Düngeverordnung wiederum müssten die Bio-Betriebe von völlig überflüssigem bürokratischem Aufwand befreit werden. „Das, worum es bei der Düngeverordnung geht, ist im Öko-Landbau schon längst geregelt, etwa durch die flächengebundene Tierhaltung. Dennoch gängelt die Düngeverordnung die Bio-Betriebe mit zusätzlichen Vorschriften, die eigentlich für die konventionelle Landwirtschaft gemacht sind“, kritisierte Heigl.

Naturland gehört zu den Tragern der "Wir haben es satt!"-Demonstration.

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