Mehr Bio mit Naturland

Aktuelles von Naturland

Februar 13, 2024

Naturland trägt mit 9,5 Prozent Plus erneut überdurchschnittlich zum Bio-Ausbau bei

Naturland hat 2023 wieder einen überdurchschnittlich starken Beitrag zum Ausbau des Öko-Landbaus geleistet. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr fast 30.000 Hektar Äcker und Wiesen auf ökologische Bewirtschaftung nach Naturland-Richtlinien umgestellt, ein Zuwachs um 9,5 Prozent. Insgesamt legte die Öko-Fläche in Deutschland im gleichen Zeitraum um 4,3 Prozent zu, wie der Öko-Verband am Dienstag auf der BIOFACH in Nürnberg mitteilte.

Insgesamt kamen bundesweit 131 Betriebe neu zu Naturland (plus 2,8 Prozent). Damit bewirtschaften in Deutschland nun 4.802 Naturland-Betriebe eine Fläche von fast 338.000 Hektar ökologisch nach Naturland Richtlinien. Dazu kommen noch 53.000 Hektar ökologisch bewirtschafteter Wald.

Zu verdanken ist das Flächenwachstum, das sogar höher ausfiel als im Vorjahr, unter anderem einigen produktions- und flächenstarken Betrieben, die erstmals den Schritt der Bio-Umstellung gewagt haben. Daneben haben aber auch viele bestehende Naturland-Betriebe ihre Anbauflächen erweitert, oder EU-Bio-Betriebe ihre Produktion auf Naturland-Niveau angehoben.

Heigl fordert Entlastung der Bio-Betriebe von unnötiger Bürokratie

„Bio wächst weiter, wenn auch langsam – ungeachtet des zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Umfelds“, betont Naturland-Präsident Hubert Heigl. Gerade vor dem Hintergrund der Bauernproteste brauche es aber jetzt klare Signale aus der Politik, dass der ökologische Umbau der Landwirtschaft nicht nur weiterhin politisch gewollt sei, sondern noch bestehende Hindernisse auch konsequent aus dem Weg geräumt würden.

„Ein erster wichtiger Schritt wäre, Bio-Betriebe endlich von der Doppelbelastung durch unnötige Bürokratie zu befreien. Statt alles, was die EU-Bio-Verordnung längst kontrolliert hat, immer noch ein zweites Mal abzufragen, müssen wir wieder mehr zum alten Prinzip des ‚Green by Definition‘ zurückkehren“, forderte Heigl.

Größter internationaler Öko-Verband mit 615.000 Hektar in 60 Ländern

Weltweit arbeiten nun mehr als 116.000 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern in 60 Ländern der Erde nach Naturland-Richtlinien. Sie bewirtschaften eine Gesamtfläche von knapp 615.000 Hektar (plus 2,7 Prozent). Die Zahl der Kooperativen und Erzeugergemeinschaften bei Naturland stieg von 174 auf 181 und festigte damit die Rolle von Naturland als Verband der kleinbäuerlichen Landwirtschaft.

Im Detail war die Entwicklung außerhalb Deutschlands dabei regional so unterschiedlich, dass Rückschlüsse auf generelle Trends kaum möglich sind. Während in einzelnen Ländern teils deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren, gab es anderswo wiederum deutliche Zuwächse.

„Generell gilt: Das Interesse an einer Naturland-Zertifizierung ist anhaltend hoch. Zugleich ist aber auch die Herausforderung groß, der hohen Naturland-Qualitätsstandards wirklich überall in der Welt konsequent gerecht zu werden“, erläutert Naturland-Geschäftsführer Steffen Reese. Dazu kämen für die Betriebe teils unvorhersehbare Schwankungen in der Nachfrage der Verbraucher:innen in Deutschland.

Um die positive Entwicklung des Öko-Landbaus im globalen Süden unabhängiger von solchen Exportschwankungen zu machen, habe Naturland seine internationale Strategie deshalb im Sinne einer stärkeren Regionalisierung neu ausgerichtet. „Bio und Regional gehören nicht nur bei uns zusammen, sondern überall in der Welt“, unterstreicht Reese.

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